Zu siebt lebt Familie Brandlehner derzeit auf 85 Quadratmetern in einer Wohnung in Abtenau. Der älteste Sohn leidet an Autismus, der zweite an ADHS in ausgeprägter Form. Die zwei Töchter sind zwei und fünf Jahre alt, der kleinste Sprössling gerade mal eins. Cornelia hat keinen Job, auch ihr neuer Lebenspartner hat seinen Job verloren.
Ich war in den vergangenen Monaten nicht nur einmal an meiner Grenze.
Cornelia Brandlehner
„Ich war in den vergangenen Monaten nicht nur einmal an meiner Grenze“, erzählt die fünffache Mutter. Sie selbst leidet an Depressionen. Die Corona-Pandemie hat die Familie besonders hart getroffen. „Wir haben praktisch kein Einkommen, es geht sich jedes Monat halt irgendwie aus“, berichtet die 33-Jährige.
Sorge um autistischen Sohn
Ihre größte Befürchtung ist neben dem finanziellen Auskommen ihrer Familie die Gesundheit ihrer Kinder. Besonders Alexander, ihr Ältester (7), der an Autismus leidet, hatte große Probleme, sich an die neuen Maßnahmen der Regierung anzupassen. „Routinen sind für seine Entwicklung besonders wichtig, weil sie ihn stabilisieren. Der coronabedingte Abbruch der Schule hat ihn sehr durcheinandergebracht.“
Um Alexander wieder ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, suchte die seine Mutter eine Möglichkeit und fand sie in den Reittherapien des Salzburgers Manfred Häusl. Der Reittherapeut ist Diplomierter Behindertenpädagoge und arbeitet seit 2001 bei der Halleiner Sozialpädagogischen Familienbetreuung. Die Kosten für die Reittherapie für ihren autistischen Sohn konnte sich die 33-Jährige aber nicht leisten. Für eine einzige Stunde fallen – wegen der speziellen Betreuung – 100 Euro an!
Der gemeinnützige Verein MUT sprang ein und übernahm die ersten zehn Einheiten für Alexander. „Mir kamen fast die Tränen, als ich sein Lächeln endlich wieder sah“, schildert Cornelia. Der Verein unterstützt Familien in Notsituationen. „Wir sind froh, dass wir Familie Brandlehner ein bisschen unter die Arme greifen konnten“, meint Laura Lobensommer vom Verein MUT.
Nächster Lichtblick für die Familie: Der Umzug in eine größere Wohnung in Bürmoos. „Die Jungs haben dann jeweils ein eigenes Zimmer, und auch wir haben endlich ein Zimmer nur für uns“, erzählt die Salzburgerin. „Ich hoffe, es geht danach weiter bergauf.“
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