Rettung kam zu spät
Tauchunfall in Höhle: Toter von Kameraden geborgen
Beim Erforschen einer Höhle in Bayern ist am Samstag während eines Tauchvorgangs ein Mann ums Leben gekommen. Der verunglückte Höhlenforscher wurde von seinen Kameraden mit Wasser in der Lunge aus einer Engstelle gezogen. Der 57-Jährige war der Schlussmann der vierköpfigen Gruppe gewesen und nach einem engen Durchschlupf in einem etwa sechs Meter langen, wassergefüllten Siphon nicht aufgetaucht.
Warum das Opfer in der Höhle bei Dietfurt in der Oberpfalz trotz Maske und Pressluftflasche Wasser einatmete, ist noch nicht geklärt. Der 57-Jährige starb noch während der Rettungsaktion.
„Waren erfahrenste Leute“
Warum es an der Engstelle, die die Teams schon häufig passiert hatten, zu dem Unfall kam, konnte sich der auch am Rettungseinsatz beteiligte Christian Schöffel, Sprecher des zuständigen Höhlenforschungsvereins, nicht erklären. „Das waren die erfahrensten Leute, die wir im Verein haben, mit der besten Ausrüstung. Die halten sich alle an die Regeln, keiner geht alleine in die Höhle, keiner macht das, um sich einen Kick zu holen. Das sind klar koordinierte Forschungsbefahrungen.“
Zahlreiche Einsatzkräfte von Feuerwehr, Wasserwacht, Bergwacht, Rettungsdienst und Polizei waren am Samstagabend vor Ort. Der Unfall ereignete sich im System der Mühlbachquellhöhle in der Fränkischen Alb, einer der längsten und zum Teil mit Wasser gefüllten Höhlensysteme Deutschlands.
Unfall erinnert an Drama in Riesending-Höhle
Im Jahr 2014 hatte ein Rettungseinsatz in der Riesending-Schachthöhle im Untersberg bei Berchtesgaden für internationale Schlagzeilen gesorgt. Ein Forscher wurde in der tiefsten Höhle Deutschlands von einem Stein am Kopf getroffen. Er erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma und wurde in einer elf Tage dauernden und fast eine Million Euro teuren Rettungsaktion von mehr als 700 Helfern, darunter 42 Österreicher, aus 1000 Metern Tiefe wieder ans Tageslicht gebracht.
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