Handel-Neustart

Lockdown light: „Für sicheres Einkaufen gerüstet“

Wien
07.02.2021 12:35

Obwohl sich die Infektionszahlen in Österreich nach wie vor auf recht hohem Niveau befinden, dürfen körpernahe Dienstleister wie Friseure und auch der Handel unter strengen Sicherheitsauflagen am Montag wieder ihre Tore öffnen. Dann startet wohl nicht nur das große Shoppen, sondern auch das Umtauschen ungeliebter Weihnachtsgeschenke. Im Mode-, Schuh- und Sportartikelhandel wird zudem eine Rabattschlacht erwartet. Der Handel will ein „sicheres Einkaufserlebnis“ ermöglichen, appelliert jedoch auch an die Selbstverantwortung der Kunden: „Nur zusammen sorgen wir dafür, dass alles offen bleibt.“

Am Montag ist es so weit, der Handel - genaugenommen rund 22.500 stationäre Händler - darf Kunden wieder willkommen heißen. Die Lager sind voll, neue Saisonware wird angeliefert. Der Modebereich gehe geradezu „in Ware unter“, so Handelsobmann Rainer Trefelik von der Wirtschaftskammer Österreich. Man müsse mit Rabatten arbeiten, „da braucht sich keiner aufregen“.

Viele Händler müssten Teile ihres Sortiments nach dem wochenlangen Lockdown mit hohen Preisnachlässen abverkaufen, um wieder Geld in die Kassen zu spülen. Auf positive Effekte hoffen die Händler aber auch durch Nachziehkäufe, etwa im Möbel- und Elektronikartikelbereich.

(Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)

„Solidarität ist keine Einbahnstraße“
Strenge Sicherheitsvorkehrungen stehen an der Tagesordnung: „Der Handel handelt verantwortungsvoll und sorgt für ein sicheres Einkaufserlebnis. Aber: Zusammenhalten ist zentral und Solidarität ist keine Einbahnstraße. Nur gemeinsam sorgen wir dafür, dass alles offen bleibt“, so Handelsobfrau Margarete Gumprecht von der Wirtschaftskammer Wien (WK).

Umsatzminus von bis zu 15 Prozent
Die Öffnung sei besonders wichtig, da der stationäre Einzelhandel in Wien im Jahr 2020 Umsatzrückgänge von 5,3 Prozent hinnehmen musste. Ohne die Branchen, die der Grundversorgung dienen, beträgt das Umsatzminus im stationären Einzelhandel rund 15 Prozent: „Wesentlich ist, dass einerseits regional eingekauft wird und andererseits die Hilfen wie zum Beispiel Kurzarbeit aufrechterhalten bleiben.“

(Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)

Die Betriebe haben bereits entsprechende Sicherheitskonzepte mit Abstandsregeln, regelmäßiger Desinfektion und FFP2-Masken vorbereitet. Auch Mitarbeiter mit Kundenkontakt müssen eine FFP2-Maske tragen, wenn sie keinen negativen Corona-Test verweisen können, der nicht älter als sieben Tage ist.

„Viele würden vierten harten Lockdown wirtschaftlich nicht überleben“
Die 20-Quadratmeter-Regel gilt ab Montag aber auch für Supermärkte - das hat das Gesundheitsministerium am Freitag klargestellt. Die Öffnungszeiten seien von frühestens 6 Uhr bis spätestens 19 Uhr festgelegt, so Handelsverbands-Geschäftsführer Rainer Will, der in einer Aussendung am Sonntag betonte, dass der Handel dauerhaft geöffnet bleiben müsse. Einerseits sei er „kein Corona-Hotspot“, andererseits „würden viele Händler einen vierten harten Lockdown wirtschaftlich nicht überleben“.

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