„Noch nicht vorbei“
Schneesturm in Deutschland sorgt für Chaos
Bis zu 32 Zentimeter Neuschnee, Windböen von bis zu 80 Kilometern pro Stunde und meterhohe Verwehungen: Ein Schneesturm hat vor allem die Mitte Deutschlands getroffen - und er ist noch nicht ausgestanden. „Hotspots sind der Niederrhein, das Münsterland, Ostwestfalen, das nördliche Thüringen, das südöstliche Niedersachsen und das südliche Sachsen-Anhalt“, sagte Meteorologe Simon Trippler vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach Sonntagfrüh.
„Der Schneesturm ist noch nicht vorbei.“ Mit fünf bis zehn Zentimetern Schnee, lokal auch bis zu 20 Zentimetern müsse im Laufe des Sonntags noch gerechnet werden. Der Wind halte auch weiterhin an mit Sturmböen von bis zu 70 Kilometern pro Stunde. „Das ist auf keinen Fall durchgestanden. Damit müssen wir bis heute Abend warten.“
Der große Wintereinbruch hat Teile Deutschlands in der Nacht auf Sonntag erfasst. Der erste Eisregen fiel bereits am Samstagabend in Teilen Nordrhein-Westfalens und sorgte für spiegelglatte Straßen. In Niedersachsen gab es vereinzelt Schneeverwehungen. Heftige Schneefälle führten in Thüringen vielerorts zu Unfällen auf glatten Straßen. Die Meteorologen rechnen mit zehn bis 25 Zentimetern Neuschnee in zwölf Stunden.
Deutsche Bahn warnt vor Zugausfällen
Die Bahn hatte ihre Schneeräumtrupps in Bereitschaft gesetzt, warnte aber trotzdem vor möglichen Zugausfällen. Vorsorglich wurden bereits von Samstag bis Sonntag alle Fernverkehrszüge zwischen Hamburg und Kiel, Hamburg und Lübeck sowie zwischen Hamburg und Westerland gestrichen. Ebenfalls von den Anpassungen betroffen war die Verbindung zwischen Hamburg und Rostock/Stralsund/Binz. Auch im Regionalverkehr war mit Beeinträchtigungen zu rechnen. In Niedersachsen gab es in der Nacht auf mehrere Zugausfälle.
Wegen des heftigen Schneesturms ist der öffentliche Verkehr auch in den Niederlanden am Sonntag stark beeinträchtigt. Der Zugverkehr wurde am Sonntag bis mindestens 12 Uhr eingestellt, wie die Niederländische Bahn in Utrecht mitteilte. Aus dem ganzen Land wurden Störungen vor allem an Weichen gemeldet.
Mildes Wetter im Süden
Ganz anders zeigte sich das Wetter hingegen im Süden, wo die Menschen deutlich mildere Temperaturen erwarten. Der Grund: Während über der Mitte Deutschlands Kaltluft arktischen Ursprungs liegt, lenken Tiefdruckgebiete über Westeuropa laut DWD sehr milde Luft nach Bayern und Baden-Württemberg. Diese Kombination aus arktischer Kaltluft im Norden und warmen Winden ist Süden ist auch verantwortlich für das Phänomen „Blutschnee“, das am Wochenende im Alpenraum beobachtet wurde.
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