War es das miese Wetter, oder fehlte das Interesse? Am Sonntag erschien jedenfalls kaum jemand bei der Demonstration gegen Corona-Maßnahmen in der Wiener Innenstadt. Eine Fahrzeug-Demo am Ring zog laut Polizei statt den angemeldeten 1800 Fahrzeugen lediglich einen Reisebus und ein gutes Dutzend Pkw an und war am frühen Nachmittag auch schon wieder beendet. Auch am Maria-Theresien-Platz versammelte sich danach eine überschaubare Anzahl Demonstranten, die Lage war ruhig. Insgesamt kam es zu 50 Anzeigen - hauptsächlich wegen nicht befolgter Corona-Maßnahmen.
Zu einer als „Faschingsumzug“ getarnten Kundgebung um 14 Uhr am Maria-Theresien-Platz, die nicht bei der Polizei angemeldet war, kamen nach Angaben von Beobachtern etwa 100 Demonstranten. Teils waren sie kostümiert. Ab 15 Uhr war am selben Ort eine Standkundgebung „Pro Demokratiereform“ angemeldet, dazu versammelten sich bei kaltem Nieselwetter auch nur ein paar Dutzend Personen.
50 Anzeigen in Wien
Die Polizei war vor Ort und forderte per Durchsagen auf, Maske zu tragen und zwei Meter Abstand zu halten. Nicht alle hielten sich daran. Die Einhaltung der Corona-Maßnahmen wurde kontrolliert. Am Sonntagabend teilte die Landespolizeidirektion Wien in einer Aussendung mit, dass es 20 Anzeigen wegen Nichteinhaltung des Mindestabstandes, 23 Anzeigen wegen Nichtbeachtung der Maskenpflicht sowie sieben Anzeigen und ein Organmandat wegen anderer verwaltungsrechtlicher Bestimmungen gegeben habe.
Demos im Grenzgebiet
Unterdessen berichtete die bayerische Polizei am Sonntag, dass es bei einer Kundgebung gegen Corona-Maßnahmen am Samstag in Salzburg und - durch die Saalach getrennt - im benachbarten Freilassing auf der deutschen Seite drei Festnahmen gab. Zwei Personen wurden wegen Beleidigungsdelikten und eine Person wegen Zeigen eines Hitlergrußes vorläufig festgenommen bzw. angezeigt. Auf der deutschen Seite waren mit 1500 Menschen „weit mehr als vom Veranstalter angemeldet“ gekommen, auf österreichischer Seite waren es hingegen mit 500 viel weniger als die 2000 angekündigten Demonstranten.
Die Proteste verliefen in beiden Ländern weitgehend friedlich, wenn auch - trotz gegenteiliger Ankündigung der Veranstalter und Aufforderungen vor Ort - die Schutzmaßnahmen (Abstand und Maske) nicht von allen eingehalten wurden, wie die zuständigen Polizeisprecher berichteten. Diese Verstöße würden noch rechtlich geprüft, ansonsten wurde von mehreren Personen die Identität festgestellt und 31 Parkstrafen ausgestellt, hieß es aus Bayern.
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