Nick Nolte kann es auch mit fast 80 nicht lassen. Im vorigen Herbst stand der Hollywoodveteran für den Thriller „Blackout“ vor der Kamera. Darin mimt er einen Drogenfahnder, der einem jungen Kollegen (Josh Duhamel) in Mexikos Unterwelt zur Seite steht. Davor schlug Nolte als vollbärtiger und kampflustiger Eremit in „Angel Has Fallen“ (2019) zu. Und Nolte, der am Montag (8. Februar) 80 Jahre alt wurde, denkt nicht ans Aufhören.
„Ich bin fast 80 und ich will mich nicht zur Ruhe setzen, niemals. Ich wüsste nicht, was ich tun sollte“, beteuerte er 2018 im Interview der Zeitschrift „People“. Da hatte er gerade unter der Regie von Til Schweiger „Head Full of Honey“, das englischsprachige Remake von „Honig im Kopf“, abgedreht. Nolte spielt den an Alzheimer erkrankten Großvater Amadeus, seine damals elf Jahre alte Tochter Sophia Lane Nolte verkörpert Enkelin Matilda, die ihren Opa auf eine Reise nach Venedig mitnimmt.
„Besondere Erfahrung“
Als eine „sehr besondere“ Erfahrung schwärmte Nolte in „People“ von der ersten Zusammenarbeit mit seiner Tochter. Er würde das sofort wieder tun. Schweigers „Head Full of Honey“ war in den USA allerdings ein Kino-Flop, verglichen mit dem Erfolg von „Honig im Kopf“ (2014), in dem Dieter Hallervorden und Schweigers Tochter Emma die Hauptrollen spielen.
Neue Hüfte und künstliches Knie
Auch wenn Nolte von Ruhestand nichts hält, so spürt er doch die Jahre. Die Dreharbeiten zu der Buddy-Komödie „Picknick mit Bären“ (2015) hätten ihm zugesetzt, erzählte Nolte damals dem „Wall Street Journal“ über den strapaziösen Dreh. „Gleich danach brauchte ich eine neue Hüfte. Ich habe schon ein künstliches Knie und nun auch eine Ersatzhüfte. Ich werde langsam bionisch“, witzelte der Schauspieler. In dem Film hetzte er als beleibter Wanderpartner mit grauem Zottelbart und hochrotem Kopf dem fünf Jahre älteren und deutlich fitteren Robert Redford hinterher.
Die körperlichen Malaisen können Nolte nicht bremsen. In dem Action-Thriller „Run All Night“ (2015) mimte er den Bruder des Gangsters Jimmy Conlon (Liam Neeson), in „Gangster Squad“ (2013) war er ein bulliger Polizeichef. Als ehemaliger Boxer und Alkoholiker in dem Drama „Warrior“ legte er 2012 eine bewegende Vaterrolle hin - sie brachte ihm seine dritte Oscar-Nominierung ein.
Ich wüsste nicht, was ich tun sollte.
Nick Nolte darüber, warum er sich nicht zur Ruhe setzt.
Schluss mit Alkohol und Drogen
Zehn Jahre zuvor stand er mit Hawaii-Hemd, zerzaustem Haar und trübem Blick ungewollt im Rampenlicht. 2002 ging das wenig schmeichelhafte Polizeifoto von Hollywoods Haudegen um die Welt. Nahe Malibu war Nolte nach einer Schlangenlinienfahrt festgenommen worden. Laut Polizeibericht stand er unter dem Einfluss einer Partydroge. Er kam mit Bewährung davon. Seitdem hält er sich nach eigenem Bekunden von Alkohol und Drogen fern.
Mit Mitte 60 wurde der dreifach geschiedene Schauspieler noch einmal Vater. 2007 brachte seine langjährige Freundin Clytie Lane, inzwischen seine vierte Frau, Töchterchen Sophie zur Welt. Noltes Sohn Brawley aus einer früheren Ehe ist 34 Jahre alt.
Nolte wurde am 8. Februar 1941 im ländlichen Nebraska geboren. Seinen Vater, der als Soldat diente, habe er bis Ende 1945 nicht gesehen, sagte er dem „Wall Street Journal“. Sein Handwerk als Schauspieler lernte der blonde Hüne mit dem markanten Gesicht als Mitglied eines Wandertheaters. Erst mit 35 Jahren gelang ihm der Durchbruch, erst im Fernsehen, dann im Kino mit dem Unterwasser-Thriller „Die Tiefe“ (1977). An seiner Seite tauchte Jacqueline Bisset nach Schätzen, sie wurde über Nacht zum Sexsymbol.
„Sexiest Man Alive“
Diesen Titel konnte Nolte später auch für sich beanspruchen. Die Zeitschrift „People“ kürte ihn 1992 zum „Sexiest Man Alive“. Da hatte Nolte - bereits 51 Jahre alt - gerade in der Romanze „Herr der Gezeiten“ einer Psychiaterin (Barbra Streisand) sein Innerstes offenbart. Die Rolle des empfindsamen Footballtrainers brachte Nolte seine erste Oscar-Nominierung als bester Hauptdarsteller ein.
Oft spielte er schwierige Charaktere, etwa den Fotoreporter Russell Price in „Under Fire“ oder den trinksüchtigen Kleinstadt-Sheriff Wade Whitehouse in dem Film „Der Gejagte“ - eine Rolle, die 1999 mit einer weiteren Oscar-Nominierung belohnt wurde.
In seinen Memoiren „Rebel: My Life Outside the Lines“ schaute Nolte 2018 auf ein turbulentes Leben zurück. Auf die Frage der Männer-Zeitschrift „GQ“, was sein bester Ratschlag sei, antwortete Nolte: „Dies mag sich seltsam anhören, aber mein bester Ratschlag: Akzeptiere es, zu verlieren.“ Nur durch Verlust könne man wachsen, Demut lernen und am Ende glücklich werden. „Nur weil ich jeden Tag weine, heißt das nicht, dass ich nicht auch jeden Tag lache.“
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