Corona-Krise als Grund

Ottakring: Café Ritter schlitterte in Insolvenz

(Bild: Kronen Zeitung)

Schwer hatten es die Wiener Kaffeehäuser schon vor Corona. Durch die Krise hat sich die Situation nochmals drastisch verschlimmert. Jüngstes Insolvenzopfer: das Café Ritter in Ottakring. Fußballlegende Ernst Happel (1925–1992) war hier jahrelang Stammgast.

Gegründet wurde das Jugendstilcafé 1907 von Wilhelm Ritter. Seither war das Lokal ein Fixpunkt in der Kaffeehausszene. Als bekanntester Gast galt Ernst Happel, der am Kartentisch dem Spiel „Schwarze Katze“ frönte. Erst 2016 wurde das Lokal von Besitzerin Martina Postl komplett saniert.

Ernst Happel

(Bild: APA/ROBERT JAEGER)

Doch jetzt kämpft das Kultcafé ums Überleben: Laut dem Gläubigerschutzverband Creditreform führte der Umsatzeinbruch durch die Krise in die Insolvenz. Aktiva von 125.000 Euro stehen Passiva von 943.000 Euro gegenüber. Betroffen davon sind 13 Arbeitnehmer. Die Fortführung ist geplant. Ob die Gläubiger der angebotenen Quote von 20 Prozent zustimmen, wird sich zeigen.

Philipp Wagner, Kronen Zeitung