Regime-Kritiker

Ägypten: Wiener Student als „Terrorist“ in Haft

Wien
09.02.2021 06:00
„Beitritt einer terroristischen Organisation und Verbreitung von falschen Nachrichten“ – so die Vorwürfe der ägyptischen Sicherheitsbehörden gegen den in Wien studierenden Ahmed Samir Santawy. Der 29-Jährige war – ohne Böses zu ahnen – während der Uni-Pause in seine Heimat gereist. Und wurde prompt weggesperrt.

Bereits am Flughafen Kairo Ende Jänner musste der Menschenrechtsaktivist eine intensive Befragung über sich ergehen lassen. Doch er durfte von dannen ziehen. Tage später war alles anders: Unter dem Vorwand einer harmlosen Befragung wurde Ahmed Samir Santawy, der seit 2019 an der Zentraleuropäischen Universität in Wien studiert, zur Polizei beordert. Bis heute kehrte der Doktorand nicht wieder zur Familie zurück!

Vorwurf: „Beitritt einer Terrororganisation“
Eine Woche lang wusste niemand, wo er sich befindet, was mit ihm geschehen ist und weswegen er offensichtlich festgehalten wurde. Jetzt gibt es ein Lebenszeichen: Laut Anwalt wird dem Studenten „Beitritt einer Terrororganisation“ und die „Verbreitung von regime-feindlichen Falschmeldungen“ vorgeworfen.

„15 Tage Haft mit Option auf Verlängerung“, wie es offiziell heißt. Ein Schicksal bzw. Urteil, das schon viele Aktivisten vor Ahmed Santawy in Ägypten ereilte. Wie auch seinen Studenten-Freund Patrick Zaki, der vor einem Jahr in den Semesterferien verhaftet wurde. Er sitzt heute noch in Haft.

Nachdem bereits der Uni-Rektor offiziell die Behörden aufforderte, den Studenten umgehend freizulassen, kündigte nun auch die EU Intervention an.

Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung

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