Der Staat gleicht per Notvergabe die Verluste von ÖBB und Westbahn auf der Strecke Salzburg-Wien aus um den Takt aufrecht zu erhalten. Derzeit gibt es weiter keine Einigung für eine Verlängerung. Kommt diese nicht, werden ab dem 22. Februar nur noch 24 statt 40 Züge die Strecke bedienen. Das führt in Salzburg zu heftiger Kritik. Ein Abstand von zwei Metern wird durch mehr Fahrgäste in den Waggons unmöglich. „Wir werden diesen Schritt sicher nicht so hinnehmen, nachdem auch die Bundesländer weiterhin fast das gesamte Nahverkehrsangebot bereitstellen und auch bezahlen“, so Landesrat Stefan Schnöll (ÖVP). Elf Millionen Euro schwer war der Verlust für Salzburgs Öffis im vergangenen Jahr. Im Streit wegen der Weststrecke geht es um 30 Millionen Euro für die kommenden zwei Monate.
„Epidemiologisch ist es kontraproduktiv“
„Gerade jetzt das Angebot zu reduzieren ist aus epidemiologischer Sicht absolut kontraproduktiv“, ist sich Klubobmann Sepp Egger (Neos) sicher. Ähnlich sieht es auch Verkehrssprecher Josef Scheinast (Grüne), für den die Notvergabe auf jeden Fall verlängert werden muss. „Es wäre die erste Corona-Maßnahme, die trotz andauernd hoher Zahlen beendet wird und würde ausgerechnet die Pendler treffen.“
Vor Kurzem hat ÖBB-Chef Andreas Matthä stolz verkündet, dass das Unternehmen 2020 keine Verluste gemacht hat – dank Staatshilfen. Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) will das nötige Geld für die Notvergabe von Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP). Der will erst prüfen, weil die ÖBB eben bisher keine Verluste gemacht hat. Ein Grund für die Verzögerung: Der Zwist in der Türkis-Grünen Koalition (siehe Bericht Seite 8).
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