Der Online-Riese Amazon plant - wie berichtet - ein Verteilzentrum am Grazer Stadtrand, stößt damit aber auf Widerstand. Die Frage ist, ob es eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) geben wird - das würde das Vorhaben zumindest vorerst stoppen. Aus Sicht der steirischen Landeshauptstadt gibt es mehrere Punkte, wo man ansetzen könnte.
Die Stadt Graz wurde im Zuge des UVP-Feststellungsverfahrens aufgefordert, eine Stellungnahme abzugeben. Diese ist jetzt fertig - und liegt der „Krone“ vor. Es sei zu prüfen, ob öffentliche Parkplätze geplant sind. Bekanntlich soll ein viergeschoßiges Parkhaus mit 960 Stellplätzen errichtet werden.
Amazon hat ausdrücklich gesagt, dass dieses ausschließlich zur Eigennutzung gedacht sei. Laut der Stadt Graz ist in der Projektbeschreibung aber von „Besuchern“ die Rede. Möglicherweise sei das Verteilzentrum als „Industrie- oder Gewerbepark“ einzustufen - auch dann bestünde eine UVP-Pflicht.
Außerdem könnte der Verkehr - laut Amazon 36 Lkw in der Nacht und 440 Lieferwagen tagsüber - in Spitzenzeiten wie etwa zu Weihnachten noch mehr - ein Grund für eine Umwelt-Prüfung sein. Das Verteilzentrum habe „keine negativen Auswirkungen auf die Verkehrssituation“, hält der US-Konzern dem entgegen und beruft sich auf ein Gutachten, das man eingeholt habe.
Alter Bebauungsplan
Für Diskussionen im Grazer Rathaus sorgt indes auch der Bebauungsplan, mit dem schon Ende der 1990er-Jahre quasi der Grundstein für das Projekt gelegt wurde. Dieser sei auch mit den Stimmen der KPÖ beschlossen worden, so wie zwei Änderungen danach, betont die ÖVP. Stadträtin Elke Kahr (KPÖ), damals noch Gemeinderätin, hat sich zuletzt geschickt in der Öffentlichkeit als größte Amazon-Kritikerin positioniert.
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