Streitberger sorgte nach der bedauerlichen Vortags-Absage der Abfahrt (siehe Infobox) im dritten Speed-Rennen der Saison für den bereits zweiten ÖSV-Triumph. Und der fiel bei diesmal perfektem Wetter mit acht Läufern in den Top-18 auch mannschaftlich gewaltig aus, obwohl - oder weil - Coach Andreas Evers einen kniffeligen Kurs mit einigen schwierig zu lesenden Richtungsänderungen auf Kuppen gesetzt hatte.
Innerhofer: "Ein geiles Rennen"
Eine Funkanweisungen gingen da offensichtlich etwas daneben. Fast schon mit "Ansage" kam der Ausfall von US-Star Bode Miller. "Ein geiles Rennen. Der schwerste Super-G, den ich je gefahren bin. Wahnsinn, dass man jemals eine Superkombi anstelle dieses Super-G hier gefahren ist", gab sich der viertplatzierte Südtiroler Christoph Innerhofer trotz seiner fehlerhaften Fahrt begeistert.
Mario Scheiber verpasste als Fünfter seinen ersten Sieg neuerlich um nur 0,23 und das Podium sogar um nur 0,10 Sekunden. "Das ist also kein schlechtes Ergebnis. Ich bin bisher stets vorne dabei, das taugt", sagte der Osttiroler, der überraschend weiterhin im Gesamt-Weltcup führt, jetzt aber wegen seiner Rücken- und Knieprobleme dringend eine Pause benötigt.
Letzte Beaver-Creek-Fahrt für Walchhofer
Michael Walchhofer wurde bei seinem allerletzten Start auf der Raubvogelpiste Siebenter und trauerte vor allem um die wegen Windes abgesagte Abfahrt. "Es wäre aber nicht fair gewesen", gab sich der Salzburger zum Abschied sportlich. "Mein Abschluss hier mit Platz sieben ist okay", sagte der 25-Jährige im Guten "good bye".
Ausgerechnet Lanzingers Fischer-Markenkollege Stephan Görgl brachte mit Startnummer 36 den späteren Sieger nochmals ins Schwitzen, als Zehnter komplettierte er den bemerkenswerten Erfolg für die Mini-Speedtruppe des österreichischen Unternehmens. Benjamin Raich (12.), Hannes Reichelt (13.) und Klaus Kröll (15.) komplettierten den Teamerfolg, während sich Romed Baumann (18.) bei gleich zwei Richtungsänderungen förmlich "versprang".
Streitberger musste lange zittern
Fehlerfrei hatte aber - vor allem unten - nicht einmal Sieger Streitberger den Kurs bewältigt. "Sicher nicht optimal, aber das ist mir heute egal", jubelte der Salzburger, der aufgrund seiner frühen Nummer sechs lange zittern musste. "Jetzt muss ich das erst realisieren. Auch ein zweiter oder dritter Platz wäre keine Niederlage gewesen. Das jetzt dafür umso schöner", sagte Streitberger, der aufgrund vieler Umstände nach seinem ersten Sieg in Norwegen niemals wirklich an seine damalige Leistung anschließen hatte können.
Der Unfall seines Freundes Lanzinger - der Salzburger hatte damals ein Bein verloren - habe ihn sicher gebremst bzw. die letzte Risikobereitschaft verhindert, gab der aus Maishofen bei Saalbach kommende Skifahrer zu. Das angedichtete "Saufgelage" vergangenen Winter bei Olympia hatte das ihre dazu beigetragen. "Deshalb ist das jetzt umso mehr ein Wahnsinn", freute sich "Streitl" umso mehr über seinen zweiten Weltcupsieg. "Es ist mir ja die letzten Jahren nicht so wirklich von der Hand gegangen. Es war ein wilder Ritt heute, aber endlich ist mir wieder ein Lauf aufgegangen."
Lanzinger gratuliert per Telefon aus Österreich
Groß war die Freude auch bei Lanzinger, der den Sieg seines Kumpels zufällig in dessen Heimatort Saalbach verfolgt hatte. "Sensationell! Endlich ein Sieg, über den er sich wirklich freuen kann", ließ er telefonisch aus Österreich ausrichten.
Ergebnis beim Super-G in Beaver Creek:
1. Georg Streitberger (AUT) 1:17,18 Min.
2. Adrien Theaux (FRA) 1:17,29 +0,11
3. Didier Cuche (SUI) 1:17,31 +0,13
4. Christof Innerhofer (ITA) 1:17,38 +0,20
5. Mario Scheiber (AUT) 1:17,41 +0,23
6. Peter Fill (ITA) 1:17,47 +0,29
7. Michael Walchhofer (AUT) 1:17,58 +0,40
8. Robbie Dixon (CAN) 1:17,71 +0,53
9. Aksel Lund Svindal (NOR) 1:17,75 +0,57
10. Stephan Görgl (AUT) 1:17,79 +0,61
11. Ivica Kostelic (CRO) 1:17,97 +0,79
12. Benjamin Raich (AUT) 1:17,99 +0,81
13. Hannes Reichelt (AUT) 1:18,07 +0,89
14. Kjetil Jansrud (NOR) 1:18,16 +0,98
15. Klaus Kröll (AUT) 1:18,23 +1,05
16. Gauthier De Tessieres (FRA) 1:18,46 +1,28
17. Werner Heel (ITA) 1:18,50 +1,32
18. Romed Baumann (AUT) 1:18,51 +1,33
19. Manuel Osborne-Paradis (CAN) 1:18,60 +1,42
20. Stephan Keppler (GER) 1:18,61 +1,43
21. Tobias Grünenfelder (SUI) 1:18,63 +1,45
22. Hans Grugger (AUT) 1:18,67 +1,49
23. Carlo Janka (SUI) 1:18,77 +1,59
24. Andrej Sporn (SLO) 1:18,79 +1,61
25. Steven Nyman (USA) 1:18,88 +1,70
26. Andrej Krizaj (SLO) 1:18,99 +1,81
27. Yannick Bertrand (FRA) 1:19,10 +1,92
28. Patrik Järbyn (SWE) 1:19,20 +2,02
29. Erik Guay (CAN) 1:19,26 +2,08
30. Ondrej Bank (CZE) 1:19,28 +2,10
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