Auch die neue US-Regierung von Präsident Joe Biden will eine Auslieferung des WikiLeaks-Gründers Julian Assange aus britischer Haft erreichen. Ein Sprecher des US-Justizministeriums erklärte am Dienstag, man wolle weiter gegen die Entscheidung eines britischen Gerichts Einspruch erheben, den 49-Jährigen nicht an die USA zu überstellen. Die Frist dafür läuft am Freitag aus.
Ein Strafgericht in London hatte einen Auslieferungsantrag Anfang Jänner unter Verweis auf den psychischen Gesundheitszustand und die Haftbedingungen, die Assange in den USA erwarten würden, abgewiesen. Es sei damit zu rechnen, dass er sich in Isolationshaft das Leben nehmen werde. Zugleich wurde eine Freilassung auf Kaution abgelehnt: Assange könne im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh, in dem er seit rund eineinhalb Jahren sitzt, gut behandelt werden. Außerdem bestehe die Gefahr, dass Assange wie in der Vergangenheit versuche zu fliehen, begründete die zuständige Richterin.
Die US-Justiz wirft dem gebürtigen Australier vor, gemeinsam mit der Whistleblowerin Chelsea Manning- damals Bradley Manning - geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen und veröffentlicht zu haben. Assange habe damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht, so der Vorwurf. Die Regierung von Präsident Barack Obama hatte sich noch gegen ein Auslieferungsgesuch entschieden. Sein Nachfolger Donald Trump weitete die Anklage dann aus und forderte eine Überstellung.
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