Nach AstraZeneca-Aus

Südafrika setzt nun Impfstoff ohne Zulassung ein

Ausland
10.02.2021 14:50

Nachdem Südafrika die geplanten AstraZeneca-Impfungen aufgrund einer Mutation des Coronavirus vorübergehend gestoppt hat, will das Land stattdessen mit dem noch nicht zugelassenen Wirkstoff von Johnson & Johnson weitermachen, der eine bessere Wirkung haben soll.

Der Impfstoff von Johnson & Johnson werde in einer sogenannten Durchführungsstudie verabreicht, teilte Südafrikas Gesundheitsminister Zweli Mkhize am Mittwoch mit. In der geplanten ersten Phase der Impfkampagne sollen rund 1,25 Millionen Gesundheitsmitarbeiter damit geimpft werden.

In einem ersten Anlauf soll das Gesundheitspersonal mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft werden. (Bild: AP/Jerome Delay)
In einem ersten Anlauf soll das Gesundheitspersonal mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft werden.

Mutationen erschweren Frage nach Wirksamkeit
Ursprünglich wollte Südafrika - das zahlenmäßig am härtesten von Corona betroffene Land in Afrika - seine Impfkampagne mit dem AstraZeneca-Impfstoff beginnen. Vergangene Woche kamen eine Million Dosen des Wirkstoffs an. 

Beim Impfstoff von Johnson & Johnson reicht eine Dosis aus. (Bild: AP)
Beim Impfstoff von Johnson & Johnson reicht eine Dosis aus.

Doch am Wochenende veröffentlichte die Universität Oxford gemeinsam mit der Witwatersrand-Uni in Johannesburg eine Studie, wonach das Vakzin nur minimal vor leichten und moderaten Erkrankungen nach einer Infektion mit der in Südafrika vorherrschenden Variante B.1.351 schützt. Daraufhin stoppte Südafrika vorübergehend die geplanten Impfungen.

„Zulassungsverfahren laufen derzeit“
Dagegen sei bewiesen worden, dass die Johnson & Johnson-Impfung effektiv sei gegen die in Südafrika vorherrschende Variante, sagte Gesundheitsminister Mkhize. „Die notwendigen Zulassungsverfahren für die Verwendung in Südafrika laufen derzeit.“

Die Mutation in Südafrika gilt als ansteckender als andere Varianten des Virus und betrifft zunehmend auch jüngere Menschen. (Bild: AP/Themba Hadebe)
Die Mutation in Südafrika gilt als ansteckender als andere Varianten des Virus und betrifft zunehmend auch jüngere Menschen.

Südafrika hat bisher 1,4 Millionen Corona-Fälle verzeichnet. Inzwischen ist die Corona-Variante B.1.351 weit verbreitet und wurde auch in etlichen anderen Ländern - etwa auch in Österreich - festgestellt. Deswegen haben viele Staaten, darunter Deutschland, die Einreise aus Südafrika und angrenzenden Ländern eingeschränkt.

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