„Darf’s a’ bissl mehr sein?“ An eine Wursttheke erinnern derzeit die Kostenexplosionen der Linzer Stadion-Projekte: Das des LASK auf der Gugl soll laut dem ehemaligen Projektleiter nun angeblich 117 Millionen € statt der bisher kolportierten 65 verschlingen. Und der ursprünglich mit neun Millionen budgetierte Bau der Donaupark-Arena des FC Blau-Weiß kostet offiziell 25 Millionen.
Werden in Linz bis 2023 insgesamt 142 Millionen für zwei Stadien ausgegeben? Diese Frage stellt sich, nachdem von Ex-LASK-Vizepräsident Manfred Zauner (mehr dazu im Sportteil) unter Berufung auf den ehemaligen Projektleiter der Arena die Info gestreut worden ist, dass deren Kosten statt der kolportierten 65 Millionen Euro rund 117 Millionen betragen
65 Millionen für nacktes Stadion
Eine Wahnsinns-Summe, die Siegmund Gruber einerseits energisch dementiert, andererseits gibt der LASK-Präsident aber zu, „dass es sich bei den 65 Millionen natürlich um die Errichtungskosten für das nackte Stadion“ handelt. Das vom Entwicklungsteam der Raiffeisenlandesbank begleitete Projekt wird aber neben Kapelle, Restaurant und Kindergarten auch ein öffentlich zugängliches Medizin-Center beinhalten. Und allein das soll fünf Millionen Euro kosten.
Gesamtkosten unklar
Kritikpunkt jedoch: Der LASK, der zu dem vom Land OÖ mit 30 Millionen Euro geförderten Fußball-Jahrhundertprojekt mehr als 30 Millionen selbst zuschießt und auch aufgrund der bereits jetzt für drei Millionen Euro verkauften Sky-Logen auch der 20 Jahre laufenden Darlehensrückzahlung entspannt entgegenblickt, kann die Gesamtkosten zumindest derzeit nicht einmal annähernd exakt beziffern
Exorbitante Preissteigerung
Während die Stadt Linz für das bis 2023 geplante Stadion des FC Blau-Weiß bereits 25 Millionen Euro abgesegnet hat, obwohl bei der Projekt-Präsentation im Juni 2019 noch von einer Kostenobergrenze von neun Millionen die Rede gewesen war. Grund für den explodierten Preis ist aber eine „XXXL-Rechnung“, in der der Möbelriese Lutz eine Fixgröße ist.
Auf Möbellager errichtet
Die Arena wird im Donaupark nun nämlich auf einem geplanten Lager des Einrichtungsriesen errichtet. Das nun ebenfalls die Stadt baut, um es an die Firma Lutz zu vermieten. Womit sich die Arena langfristig selbst abbezahlen soll. „Es ist sinnvoll, jetzt zu investieren“, sagt Bürgermeister Klaus Luger - und das angeblich nicht nur, weil sein Herzensklub FC Blau-Weiß heißt.
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