Die „Krone“-Berichte rund um das illegale Skivergnügen via Airbnb sorgen in Zell am See und in Kaprun (Salzburg) weiter für großen Unmut. Die Empörung bei den Pinzgauern ist groß.
Das überrascht, ehrlich gesagt, kaum: Mittwoch, gegen 11 Uhr, Seegasse in Zell am See. Ein älterer Herr schlendert gemütlich in Richtung See. Wenig weiter unterhält sich eine Zellerin angeregt - in unmittelbarer Nähe eines Appartements, das ein Airbnb-Vermieter trotz Beherbergungsverbotes noch immer für Skiurlaub anbietet.
„Das Ganze ist eine Riesenfrechheit“
Die Einheimische kann dem illegalen Treiben nichts abgewinnen: Auch in ihrer Nachbarschaft werde über die Plattform weiterhin vermietet. „Das Ganze ist echt eine Riesenfrechheit. Vor Kurzem waren nebenan Holländer zu Gast, da hat man die Bierflaschen auf den Tischen stehen gesehen“, erzählt die Dame, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen will.
Mit Erfahrungen wie dieser dürfte sie nicht allein sein: Wie berichtet, zeigten „Krone“-Recherchen, dass Skiurlaube in der Wintersportregion Zell am See - Kaprun via Internetplattform Airbnb weiter möglich sind - trotz geltenden Beherbergungsverbots. Zusagen gibt es beispielsweise für eine Wohnung mit „atemberaubender Sicht“ in der Zeller Franz-Josef-Straße oder ein „geräumiges“ Chalet in Kaprun „mit Schmitten-Blick“.
Bei den Pinzgauern sorgt das für großen Unmut - wie etwa bei einer Frau, die seit rund zwei Jahren in Zell lebt. „Das finde ich nicht in Ordnung“, sagt sie.
Bürgermeister: „Problem beginnt schon bei Einreise“
Im Zeller Rathaus beobachtet Bürgermeister Andreas Wimmreuter das illegale Treiben. Er findet es „ungeheuerlich“, dass über die Plattform weiter Wohnungen gebucht werden können. „Als Bürgermeister weiß ich leider nicht, wo vermietet wird. Wir sind darauf angewiesen, dass die Leute uns oder der Polizei die Vorfälle melden, dann können wir auch handeln und Kontrollen anordnen“, sagt Wimmreuter. Seine Forderung? Strengere Grenzkontrollen - „das Problem beginnt schon bei der Einreise“.
Auch wenige Kilometer weiter in Kaprun hat man kein Verständnis für den illegalen Skispaß. „Das Vorgehen der Airbnb-Vermieter ist unfair. Wir sagen allen Anfragenden ab, während die weiter vermieten“, sagt Simone Orgler, die die Pension St. Georg betreibt.
Das Land reagiert auf die Vorgänge im Pinzgau: Am Dienstag fand eine halbtägige Schwerpunktkontrolle im Bezirk statt, die Grenzen sollen auf Ersuchen des Landes noch strenger kontrolliert werden.
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