„Dicke Fische finden“

Faßmann: So viele Schüler waren Corona-positiv

Politik
11.02.2021 09:30

Bildungsminister Heinz Faßmann, der Wiener Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) und die niederösterreichische Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) haben am Donnerstag eine positive Bilanz der ersten Corona-Selbsttests an den Schulen gezogen. Dabei konnten bereits 198 Fälle entdeckt werden, die bis dahin keine Symptome gezeigt hätten. Faßmann betont auch die große Bereitschaft an der Teilnahme an den Testungen.

Rund 280.0000 Schüler sind am Montag in Wien und Niederösterreich nach dem langen Corona-Lockdown wieder in den Präsenzunterricht gestartet - sofern sie auch an den sogenannten Nasenbohrertests teilnahmen, die zum ersten Mal für alle Schüler auf dem Programm standen.

Bildungsminister Faßmann wird das Projekt Sommerschule heuer breiter aufstellen. (Bild: APA/Herbert Neubauer)
Bildungsminister Faßmann wird das Projekt Sommerschule heuer breiter aufstellen.

„Auch Eltern begrüßen die Tests zu 99 Prozent“
Faßmann wolle „keine verlorene Covid-Generation“, die er auch nicht herbeireden wolle. Man tue alles, um die Schulen geöffnet halten zu können, wobei die Testungen eine geeignete Maßnahme darstellten. „Es hat alles perfekt funktioniert“, resümierte Faßmann die ersten beiden Testtage in den Schulen in Wien und Niederösterreich - auch die Eltern hätten in 98 bis 99 Prozent der Fälle die Tests begrüßt.

(Bild: BMBWF/Martin Lusser)

Insgesamt habe man so bereits 198 asymptomatische Infektionsfälle entdecken können - davon waren 123 Schüler, der Rest Lehrer und Verwaltungspersonal. Bei den insgesamt 470.000 Tests „erwischen wir die dicken Fische”, meinte Faßmann. Die „kleinen” wolle man dann im Zuge der nächsten Testrunden finden.

Zuverlässigkeit von bis zu 80 Prozent
Die Zustimmung bei allen Beteiligten sei sehr groß, erklärte die niederösterreichische Bildungslanderätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP). Die „Nasenbohrertests“ hatten laut ersten Ergebnissen eine Zuverlässigkeit rund 80 Prozent - sollte ein Test anschlagen, werden die Kinder abgesondert und die Gesundheitsbehörden verständigt.

Bildungsminister Heinz Faßmann zeigte sich zufrieden mit dem ersten Verlauf der Corona-Testungen an Schulen. (Bild: APA/HERBERT NEUBAUER)
Bildungsminister Heinz Faßmann zeigte sich zufrieden mit dem ersten Verlauf der Corona-Testungen an Schulen.

Sollten gleich mehrere Schüler positiv aufscheinen, wird mittels Gurgeltest ein weiteres Mal überprüft. Es seien zwar derzeit viele Schüler krank, das hätte aber in den meisten Fällen nichts mit Corona zu tun, so Teschl-Hofmeister.

Wiederkehr: Wien hat trotz Maskenpflicht aufgeatmet”
„Wien hat trotz Maskenpflicht laut aufgeatmet”, meinte der Wiener Bildungsstadtrat Wiederkehr in Hinsicht auf die erfolgten Schulöffnungen. Besonders die soziale, psychische Entwicklung, aber auch der Lernerfolg könnten nun wieder in besserem Ausmaß erfolgen. Es sei aber wichtig, ein entsprechendes Sicherheitsnetz aufrechtzuerhalten - hier würden auch die Tests eine wichtige Ergänzung darstellen. Die erste Woche habe gezeigt, dass dies bislang gut gelungen sei.

Wiederkehr begrüßte die Rückkehr in die Schulen. (Bild: APA/HERBERT NEUBAUER)
Wiederkehr begrüßte die Rückkehr in die Schulen.

In Wien habe man bislang 0,05 Prozent positive Fälle gefunden - jeder dieser Funde sei erfreulich, da man so die Infektionsketten unterbrechen könne. Auch in Wien waren 75 Prozent der überprüften Schnelltests auch nach einer anschließenden Überprüfung mittels PCR-Verfahren tatsächlich positiv.

Gartlehner: „Wenn wir 40 Prozent herausfiltern, ist schon viel gewonnen“
In Schulen kommen sehr viele Personen in Klassenzimmern zusammen - man müsse hier ehrlicherweise sagen, dass Abstandhalten und Maskenpflicht nicht immer zu 100 Prozent funktionieren könnten, meinte der Epidemiologe Gerald Gartlehner von der Donau-Universität Krems. Hier seien die Selbsttests nun eine geeignete Maßnahme zur Ergänzung. Wenn es gelinge, regelmäßig 40 Prozent der Infizierten herauszufiltern, wäre schon viel gewonnen, so Gartlehner.

Die 198 positiven Fälle haben den Experten stutzig gemacht, da man mit einer wesentlich höheren Zahl gerechnet habe. Dies könnte damit begründet werden, dass die Tests etwas genauer durchgeführt werden müssten - etwa durch tieferes Einführen des Teststäbchens in die Nase.

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