„Sehr reale Gefahr“

Merkel warnt vor dritter Corona-Welle

Ausland
11.02.2021 13:46

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Donnerstag in einer Rede vor dem Bundestag die Mutationen des Coronavirus als „sehr reale Gefahr“ bezeichnet, durch die nun eine dritte Infektionswelle bevorstehen könnte. Zugleich räumte sie ein, dass die Politik im Herbst zu zögerlich gehandelt hat.

Die erste Welle im vergangenen Frühjahr habe Deutschland weit weniger getroffen als andere Staaten - „dann waren wir nicht vorsichtig genug und nicht schnell genug“, so Merkel. Das Vorgehen sei zum Ende des Sommers und Beginn des Herbstes zu zögerlich gewesen. Deutschland habe nicht rechtzeitig und konsequent genug das öffentliche Leben wieder heruntergefahren.

„Wir müssen sehr achtsam sein”
Mit Blick auf die zunehmende Verbreitung von neuen Varianten des Virus tue man gut daran, nicht an den Annahmen von Experten zu zweifeln. Die Mutationen würden von diesen als leichter übertragbar eingeschätzt. Merkel warnte zudem, dass sich die neuen Varianten „früher oder später” durchsetzten, wie es bereits in anderen europäischen Ländern geschehen sei. In Deutschland sei derzeit die britische Mutation am häufigsten. In den kommenden Tagen werde es dazu neue Daten geben. „Wir müssen sehr achtsam sein.”

Besonders im Herbst habe man zu spät reagiert, gestand Merkel ein. (Bild: AFP/Tobias SCHWARZ)
Besonders im Herbst habe man zu spät reagiert, gestand Merkel ein.

„Das Virus richtet sich nicht nach Daten”
Merkel äußerte indirekt Kritik an Forderungen nach fest terminierten Öffnungskonzepten. Es handle sich um einen stufenweisen Prozess, bei dem man noch nicht wisse, bei welcher Inzidenz was machbar sei. „Wir gehen sozusagen mit dem Virus in einen Kampf, das ist unser Gegner.” Das Virus richte sich nicht nach Daten. Es komme auf Infektionszahlen und deren Ausbreitung an.

Öffnung erst bei niedrigen Fallzahlen
Weitere Lockerungen dürften nicht zu einer neuen Welle mit einem exponentiellen Anstieg der Infektionszahlen führen. Die deutschen Länderchefs hatten sich erst am Mittwoch darauf verständigt, den derzeit geltenden Lockdown zumindest bis zum 7. März zu verlängern. Ausnahmen gibt es lediglich für Friseure, Schulen und Kindertagesstätten.

Weitere Öffnungsschritte, etwa im Einzelhandel, sollen in den Ländern erst erfolgen, wenn dort der Wert von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen erreicht ist.

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