„Krone“-Leser wollen wissen, ob die Corona-Tests riskant sind. Wir fragten bei Experten der HNO-Gesellschaft nach: Patrick G. Zorowka und Verena Niederberger-Leppin.
„Krone“: Sind Tests gesundheitlich ein Problem?
Niederberger-Leppin und Zorowka: Nein. Wir wissen, dass Nasen-Rachen-Abstriche manchmal unangenehm sind. Aber wenn sie professionell durchgeführt werden, gibt es kein Problem.
Was heißt professionell?
Der Kopf sollte gerade gehalten und das Nasenloch, das besser durchgängig ist, verwendet werden. Der Tupfer wird vorsichtig auf dem Nasenboden entlang parallel zum Gaumen nach hinten geführt, bis man einen Widerstand spürt, und dort sanft gedreht. Dabei sichern wir den Kopf des Patienten.
Welche Nebenwirkungen kann es geben?
Die Empfindsamkeit ist bei jedem anders. Manchmal wird ein Niesreiz ausgelöst. In äußerst seltenen Fällen kann es zu leichtem Nasenbluten kommen. Grundsätzlich aber kann nichts Gefährliches passieren, wenn der Test korrekt ausgeführt wird.
Warum muss das Staberl überhaupt so weit hinein?
Für ein aussagekräftiges Ergebnis braucht es Sekret mit möglichst vielen Virusproteinen - und im Nasen-Rachen-Raum ist die höchste Virusmenge vorhanden.
Sind dann „Nasenbohrer“-Tests überhaupt sinnvoll?
Als Screening-Tests für ganze Klassen sind sie sinnvoll, als Absicherung für den Einzelnen kaum, weil sie eine geringere Aussagekraft haben. Mit einem „Nasenbohrer“-Ergebnis würde ich meine Kinder nicht bedenkenlos zu Oma und Opa lassen. Aber in den Schulen kann man damit zumindest einen Ausbruch von Infektionen entdecken.
Was ist bei Menschen, die Blutverdünner nehmen?
Da muss man natürlich noch besser aufpassen. Man muss individuell abwägen, grundsätzlich kann man einen Nasen-Rachen-Abstrich machen.
Was raten Sie jenen, die sich vor Tests fürchten?
Einfach vorher einmal bei einem anderen zusehen, dann sieht man, dass nichts Schlimmes passiert. Es liegt auch viel am Tester, er muss vorher gut aufklären, Empathie mitbringen und Verständnis haben für den Patienten, Vertrauen schaffen.
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