Ein Corona-Hotspot im Burgenland ist derzeit der Bezirk Jennersdorf. Die Behörde hat deshalb die Exekutive angewiesen, private Treffen genau im Auge zu behalten
Die gute Nachricht vorweg: Im österreichweiten Vergleich steht das Bundesland in Sachen Corona verhältnismäßig gut da. Allerdings gibt es regional starke Unterschiede. So weist etwa der Bezirk Jennersdorf laut offiziellen Stellen die zweithöchste Inzidenz in ganz Österreich auf. In der Bezirkshauptstadt fanden zuletzt auch mehrere Demonstrationen von Corona-Leugnern statt, die möglicherweise mit ein Grund für die rasche Verbreitung des gefährlichen Virus sein könnten. Die zuständige Amtsärztin, die selbst an einem dieser Aufmärsche teilnahm, wurde mittlerweile – wie berichtet – entlassen. Vor dem Hintergrund der neuen, noch viel ansteckenderen, Mutationen sieht sich die Bezirkshauptmannschaft jetzt daher gezwungen, die Notbremse zu ziehen. Um die Ausbreitung der Infektion noch wirkungsvoller einzudämmen, sollen Gemeinden und Exekutive mithelfen. So werden die Bürgermeister des Bezirks eindringlich ersucht, größere Zusammenkünfte von Menschen genau zu beobachten und darauf zu achten, dass der Mindestabstand beziehungsweise das Tragen einer FFP2-Schutzmaske strengstens eingehalten wird. Außerdem seien derartige Veranstaltungen gegebenenfalls auch an die Polizei zu melden.
Die Exekutive wiederum erhält von der Behörde die Anweisung, private Treffen von Bürgern verstärkt zu kontrollieren. „Die Beamten sind aber ohnedies regelmäßig im Streifendienst und gehen auch jedem Hinweis aus der Bevölkerung auf Verstöße gegen die Lockdown-Bestimmungen nach“, kalmiert ein Polizeisprecher gegenüber der „Krone“. Vor allem illegale (Garagen-) Partys seien durchaus ein Problem, ist aus Polizeikreisen zu hören. Die Gemeinden sollen außerdem überprüfen, ob Wohnungen womöglich unerlaubt an Urlauber vermietet werden.
Aus dem Büro des Bezirkshauptmannes bestätigte man die Pläne grundsätzlich. Es werde aber im Laufe des heutigen Tages noch Besprechungen mit Bürgermeistern und Exekutive dazu geben, heißt es.
Gesundheitslandesrat Leonhard Schneemann kündigte indes an, ab Dienstag - in Absprache mit den Gemeinden - ein mobiles Testteam in den Krisenbezirk zu entsenden.
Kronen Zeitung
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