Erste Impfungen
„Sputnik V“ in Ungarn bereits im Einsatz
Als bisher einziges EU-Land hat Ungarn mit der Verabreichung des russischen Covid-19-Impfstoffs „Sputnik V“ begonnen. In vier Krankenhäusern der Hauptstadt Budapest war die Verabreichung von 2800 Dosen geplant. Die oberste Amtsärztin des Landes unterstrich angesichts der raschen Ausbreitung mutierter Varianten des Coronavirus auch in Ungarn die Bedeutung des russischen Mittels.
Vor allem die britische Variante sei zuletzt häufig bei Tests gefunden worden, erklärte Cecilia Müller. Bis Freitag seien 69 damit infizierte Personen entdeckt worden. Die meisten Infizierten seien aus Deutschland, Nigeria und der Ukraine ins Land gekommen. Trotz dieser „besorgniserregenden“ Situation, wie es Müller bezeichnete, gibt es Kritik von Experten an dem doch sehr raschen „Sputnik V“-Einsatz. Ärzte und Fachleute bemängeln, dass die Gesundheitsbehörden ihre Überprüfungen oberflächlich und intransparent durchgeführt hätten. Im Kampf gegen die Pandemie setzt Ungarns rechtsnationaler Ministerpräsident Viktor Orban auch auf Impfstoffe, die in der EU nicht zugelassen, aber auf dem freien Markt verfügbar sind.
So hat Ungarn in Russland zwei Millionen Dosen „Sputnik V“ und in China fünf Millionen Dosen des Präparats Sinopharm bestellt. Ungarn hat knapp zehn Millionen Einwohner. Wie Orban am Freitag in einem Rundfunk-Interview erklärte, werde nächste Woche die erste Sinopharm-Lieferung erwartet. Der Regierungschef erwartet, dass bis Ostern eine Million Landsleute zweifach geimpft sein werden.
Notzulassung in Ungarn vereinfacht
Eine jüngste Verordnung Orbans hat das Verfahren der Notzulassung von Covid-Impfstoffen in Ungarn bedeutend vereinfacht. Grundsätzlich reicht es aus, wenn der betroffene Impfstoff in mindestens drei Ländern der Welt, darunter mindestens ein EU-Kandidatenland, verwendet wird und sie weltweit schon mindestens einer Million Menschen verabreicht wurde.
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