Die deutschen Einreisebeschränkungen aus Tirol zur Verhinderung der Ausbreitung von Coronavirus-Mutationen sorgen weiter für Aufregung. Vor allem deshalb, weil es keine Ausnahmen für Berufspendler geben soll. Nachdem sich diesbezüglich sogar schon die EU-Kommission zu Wort gemeldet hatte, fordert nun auch Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) die Deutschen auf, Ausnahmen für Pendler zu gewähren.
„Die aktuell kommunizierte Regelung würde Tausenden Tirolerinnen und Tirolern, die zur Arbeit nach Bayern pendeln, das Arbeiten verunmöglichen. Auch in Deutschland wohnhafte Personen, die in Tirol arbeiten, müssten sich demnach bei der Rückreise in Quarantäne begeben“, zeigte sich Platter empört. Damit würde ein grenzüberschreitendes gemeinsames Arbeiten und Wirtschaften in den Grenzregionen so gut wie zum Erliegen kommen, was auch nicht im Sinne Deutschlands sein kann, ergänzte der Tiroler Landeshauptmann.
Zur deutschen Einstufung Tirols als „Virusvarianten-Gebiet“ erklärte Platter: „Die Bekämpfung der südafrikanischen Virusmutation stellt uns vor große Herausforderungen. Tirol geht hart gegen diese Mutation vor. Wir haben aktuell die niedrigste Sieben-Tages-Inzidenz Österreichs und werden alles dafür tun, dass das auch so bleibt und sich die Mutation nicht weiter ausbreitet. Uns muss aber auch bewusst sein, dass diese Mutationen - sowohl die südafrikanische als auch die britische - bereits in ganz Europa kursieren.“
„Virus kennt keine Grenzen“
Diese Pandemie und auch die Mutationen würden sich nur in einem gemeinsamen Schulterschluss bewältigen lassen. „Aus den Anfängen der Pandemie haben wir gelernt, dass Grenzschließungen kein geeignetes Mittel in der Pandemiebekämpfung sind. Denn das Virus kennt keine Grenzen.“
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