Forscher sehen Beleg

Südafrika-Mutation: Lebensgefahr nach Reinfektion

Ausland
13.02.2021 11:17

Nachdem ein 58-jähriger Franzose sich zunächst von seiner Covid-19-Erkrankung erholt hatte, befindet sich der Mann nun wegen einer erneuten Ansteckung mit der südafrikanischen Variante des Coronavirus in Lebensgefahr. Laut einer im Fachmagazin „Clinical Infectious Diseases“ veröffentlichten Studie, zeige dieser Fall sehr deutlich, dass die südafrikanische Variante für einen schweren Verlauf „nach einer ersten milden Infektion“ sorgen könne.

Die nach der ersten Infektion entwickelte Immunität habe eine erneute Infektion mit der südafrikanischen Variante des Virus „nicht verhindern“ können, erläuterten die französischen Autoren der Studie.

Fieber und Kurzatmigkeit bei erster Infektion
Der 58-jährige Asthmatiker sei im September positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden und habe damals lediglich an Fieber und Kurzatmigkeit gelitten. Die Symptome hielten demnach nur wenige Tage an. Im Dezember wurde er dann zweimal negativ getestet und galt als genesen. Im Jänner musste er jedoch erneut ins Krankenhaus eingeliefert werden. In der Folge wurde er positiv auf die südafrikanische Virus-Variante getestet.

Die zuerst in Südafrika festgestellte Mutation des Coronavirus ist hochansteckend und womöglich auch resistenter gegen einige Impfstoffe. (Bild: AP)
Die zuerst in Südafrika festgestellte Mutation des Coronavirus ist hochansteckend und womöglich auch resistenter gegen einige Impfstoffe.

Mann wird derzeit künstlich beatmet
Kurz darauf verschlechterte sich der Zustand des Mannes, inzwischen wird er künstlich beatmet. Bisher wurden vor allem Fälle beschrieben, bei denen die zweite Erkrankung weniger schwerwiegend verlief als die erste. Die besonders ansteckende und zunächst in Südafrika festgestellte Variante des Coronavirus SARS-CoV-2 befindet sich derzeit auch in Österreich, besonders in Tirol, auf dem Vormarsch.

Frage nach Wirksamkeit der Impfstoffe
Es gibt auch schon einige Hinweise darauf, dass einzelne Impfstoffe weniger Schutz gegen die Südafrika-Mutation bieten. Die Impfstoffhersteller Pfizer/Biontech und Moderna gaben zwar an, dass ihr Vakzin gegen die Variante schützt, der von Österreich in großen Mengen bestellte AstraZeneca-Impfstoff soll jedoch keinen umfassenden Schutz bieten.

Andreas Windischbauer, Herba-Chef und Verbandspräsident der österreichischen Arzneimittel-Vollgroßhändler, mit der ersten Tranche des AstraZeneca-Impfstoffes (Bild: APA/Herbert Neubauer)
Andreas Windischbauer, Herba-Chef und Verbandspräsident der österreichischen Arzneimittel-Vollgroßhändler, mit der ersten Tranche des AstraZeneca-Impfstoffes

Südafrika legte deshalb die Impfkampagne mit dem AstraZeneca-Vakzin zunächst einmal auf Eis.

Quelle: APA/AFP

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