Öffnen nicht in Sicht

Gastro & Co.: Winter gelaufen – Rettung im Mai?

Österreich
16.02.2021 06:00

Acht Wochen waren Wirtshäuser und Co. im ersten Lockdown geschlossen. Aktuell sind es 15 Wochen. Ein baldiges Öffnen ist nicht in Sicht.

„Nach zwei Monaten öffnen heute endlich die Lokale“, titelte die „Krone“ am 15. Mai 2020. Es war eine gefühlte Ewigkeit ohne geselliges Zusammensitzen bei Cappuccino und Cremeschnitte, Schnitzel oder Pizza. Die Hotels mussten damals zwar noch zwei Wochen warten, hatten aber zumindest eine Perspektive.

Geschlossen bleiben Gastronomie und Hotellerie - Ostern gilt vorerst als Hoffnungsdatum. (Bild: APA/HANS PUNZ)
Geschlossen bleiben Gastronomie und Hotellerie - Ostern gilt vorerst als Hoffnungsdatum.

Tourismus seit dreieinhalb Monaten tot
Mitte Februar 2021 ist der Tourismus seit mittlerweile dreieinhalb Monaten tot. Und von einer Perspektive, von der vielfach geforderten Planungssicherheit weit und breit keine Spur. „Bei aller Wertschätzung den Friseuren gegenüber ist nicht einzusehen, warum ein Hotel nicht aufsperren darf“, kritisiert Michaela Reitterer, Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung.

Michaela Reitterer, Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung (Bild: APA/Helmut Fohringer)
Michaela Reitterer, Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung
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Es ist nicht wichtig, was war, sondern was sein wird. Der Blick muss nach vorne gehen, denn wenn ich jeden Tag zurückschaue, muss ich weinen. Ich hoffe deshalb auf Ostern.

Michaela Reitterer, Hoteliersprecherin

Hoffen auf Gäste aus Deutschland im Mai
Vor Ostern rechnet kein Touristiker im „Krone“-Rundruf mehr mit dem Aufsperren: „Wichtig wäre, dass die Gäste aus Deutschland im Mai zu uns kommen können“, hofft Niederösterreichs Landesrat Jochen Danninger, in Wien glaubt man an ein langsames Hochfahren eher erst zu Pfingsten, also Anfang Juni.

So beurteilen die Tourismus-Spitzen in den Bundesländern die Situation: 

Die Situation variiert von Region zu Region - im Westen hängt viel an der deutschen Reisewarnung. Michaela Reitterer: „Die Thermenhotels im Osten hätten für Ostern schon einige Anfragen gehabt, in der Stadthotellerie hält es sich natürlich sehr in Maßen. Internationale Anfragen gibt es hier gar keine. Aber wir hoffen natürlich, dass wir zu Ostern aufsperren dürfen - und dann im Sommer den Umsatz vom letzten Sommer erreichen können.“

„Reicht ein Test, oder muss man geimpft sein?“
Ein demütiges Ziel: In der Sommersaison 2020 standen drei von vier Betten leer, die Zahl der Nächtigungen sank um 32 Prozent auf 53,8 Millionen, jene der ausländischen Gäste gar um 43 Prozent. Speziell um sie wieder nach Österreich zu bringen, fordern Touristiker Klarheit: „Reicht ein Test, oder muss man geimpft sein? Wir brauchen einen Fahrplan, denn wir müssen ja anfangen zu bewerben. Wir können ja nicht im Juni mit der Bewerbung für den Sommer starten“, sagt Reitterer.

Wirte-Sprecher Mario Pulker (Bild: Zwefo)
Wirte-Sprecher Mario Pulker
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Der Kanzler sagte im Fernsehen, dass 50 Prozent der Ansteckungen im privaten Bereich passieren. In der Gastronomie waren es zwei bis vier Prozent. Da wäre es doch viel besser zu öffnen!

Mario Pulker, Sprecher der Gastronomie

„Man sperrt uns ein und lässt uns sterben“
Noch deutlicher sind die Worte aus der Gastro: „Man sperrt uns ein und lässt uns sterben“, sagt Wirtesprecher Mario Pulker. Die lange Schließung habe finanziell, aber auch psychisch großen Schaden in der Branche verursacht - nun bis Ostern weiter auszuharren sei eine „bittere Pille“, die man einmal mehr serviert bekommen habe. „Wir müssen wissen, wann und wie wir aufsperren dürfen. Die Mitarbeiter rennen uns alle in andere Branchen davon. Unsere Wirte und Unternehmer stehen mit dem Rücken zur Wand“, sagt Pulker.

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