Seit die Pläne von Amazon ans Tageslicht gekommen sind, brodelt es im Grazer Bezirk Liebenau. Jetzt formieren sich die betroffenen Bewohner und wollen der Bauwut mit einer Unterschriftenaktion einen Riegel vorschieben.
Die Fakten sind für die Anrainer „ernüchternd“: „5,7 Hektar Ackerboden sollen in wenigen Monaten einer Beton- und Asphaltwüste weichen. Statt Lebensmitteln entstehen auf dem Grund unmittelbar neben dem Liebenauer Gürtel künftig eine Lager- und Logistikhalle von 10.977 Quadratmetern, ein viergeschossiges Parkhaus für 960 Lieferfahrzeuge und weitere 280 Pkw-Parkplätze“, so Initiativensprecher Thomas Rybnicek.
Enttäuscht über Politik
Irmgard Bauer wohnt seit 59 Jahren in dem betroffenen Gebiet. Die Vorstellung, was nun aus ihrer Heimat werden soll, ruft Trauer und Wut in ihr hervor: „Vor rund zwanzig Jahren hat man uns bei der Umwidmung versprochen, dass hier kleines Gewerbe angesiedelt wird. Jetzt will ein internationaler Konzern bauen, der vorrangig in den Nachtstunden mit Lkw über 7,5 Tonnen Waren anliefert. Ich wohne hier quasi mein ganzes Leben und dann so etwas“, fürchtet die unmittelbare Anrainerin unerträgliche Lärmbeeinträchtigung.
„Betrifft alle Grazer“
Die Juristin Elisabeth Friedl-List - die gemeinsam mit Thomas Rybnicek die Bürgerinitiative „Lebenswertes Liebenau“ initiierte - hat indes eine Online-Petition gegen das Projekt gestartet. Tenor: „Die Dimensionen des Projekts sind so riesig - das betrifft nicht nur uns Anrainer, sondern irgendwann alle Grazer.“
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