Kontrollen erschwert
Iran will Kooperation mit Atomaufsicht reduzieren
Der Iran möchte die im Wiener Atomabkommen beschlossenen „freiwilligen Transparenzmaßnahmen“ nicht mehr weiter durchführen, wie die Atomaufsichtsbehörde IAEA am Dienstag mitteilte. Der Iran habe darüber informiert, ab dem 23. Februar die Zusammenarbeit mit den Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde zu reduzieren.
Außerdem habe Teheran der IAEA mitgeteilt, dass es sich nicht mehr an das sogenannte Zusatzprotokoll halten werde, das IAEA-Inspektoren kurzfristige Besuche erlaubt. Teheran hatte am Montag bereits mit erheblichen Einschränkungen für die UN-Atombehörde bei den Inspektionen gedroht, falls es bis zum Ende des Monats keinen Durchbruch im Atomstreit mit den USA geben sollte.
„Generaldirektor Rafael Grossi hat angeboten, in den Iran zu reisen, um eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden, damit die Agentur ihre wichtige Verifikationsarbeit fortsetzen kann“, hieß es in der IAEA-Mitteilung am Dienstag.
Teil des Wiener Abkommens ausgesetzt
Der unbegrenzte Zugang der Inspektoren zu den iranischen Atomanlagen auf der Basis des IAEA-Zusatzprotokolls ist Teil des Wiener Atomabkommens von 2015, das den Iran vom Bau einer Atombombe abhalten sollte. Ohne diesen Zugang bliebe von dem Abkommen de facto nichts mehr übrig. Nach dem Ausstieg der USA aus dem Abkommen hat auch der Iran seit Mai 2019 schrittweise alle technischen Vorlagen in dem Deal ignoriert.
Unter anderem hat das Land mit einer höheren Urananreicherung sowie der Produktion von Uranmetall begonnen, arbeitet nun mit schnelleren Zentrifugen und lagert weitaus mehr Uran als im Atomdeal erlaubt.
Iran hofft auf Kurswechsel der USA
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump war im Mai 2018 aus dem internationalen Atomvertrag ausgetreten. Mit harten Sanktionen und einer Politik des maximalen Drucks wollte er die Führung in Teheran dazu bewegen, ein Abkommen mit stärkeren und längerfristig geltenden Auflagen zu verhandeln. Besonders die Sanktionen führten im Iran zu der schlimmsten Wirtschaftskrise seiner Geschichte.
Der iranische Präsident Hassan Rouhani hofft weiterhin auf einen Kurswechsel der USA unter Präsident Joe Biden, um so sowohl den Atomdeal als auch das Land vor einem wirtschaftlichen Kollaps zu retten. Dafür müsse aber laut Rouhani die USA - und nicht der Iran - den ersten Schritt machen und zunächst zum Verhandlungstisch zurückkehren.
Quelle: Agenturen
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