Eisregen im Osten

Glatteis: 250 Rettungseinsätze allein in Wien

Wien
17.02.2021 13:28

Spiegelglatt hat sich der Mittwochmorgen vor allem im Osten Österreichs präsentiert. Gefrierender Regen ließ Straßen und Gehwege zu Eisflächen mutieren, vielerorts bestand erhöhte Rutschgefahr. Für Teile Niederösterreichs und des Burgenlandes wurde vorübergehend sogar die höchste Warnstufe ausgerufen. In vielen Wiener Ambulanzen herrschte aufgrund von Stürzen am Vormittag Hochbetrieb. Die Berufsrettung musste in sechs Stunden zu rund 250 Einsätzen ausrücken.

Nachdem es in der Nacht auf Mittwoch dank Randtief Yukon gebietsweise geregnet hatte, führte das in Kombination mit dem gefrorenen Boden zu spiegelglatten Bedingungen. Vor allem für das Nordburgenland und den Osten Niederösterreichs wurde seitens der Österreichischen Unwetterzentrale aufgrund von Glatteisgefahr Alarmstufe Rot ausgegeben, in manchen Bezirken sogar die höchste Warnstufe Violett.

Salzstreuverbot in Wien aufgehoben
Doch auch in Wien führte die Eisglätte zu unfreiwilligen und nicht ungefährlichen Rutschpartien. Für die Bundeshauptstadt wurde deshalb das Salzstreuverbot vorübergehend aufgehoben.

Rutschgefahr Mittwochfrüh: Gefrierender Regen führte auch in Wien zu spiegelglatten Gehwegen und Straßen. (Bild: Christine Steinmetz)
Rutschgefahr Mittwochfrüh: Gefrierender Regen führte auch in Wien zu spiegelglatten Gehwegen und Straßen.

Die Höhenstraße musste Mittwochfrüh zwischen Keylwerthgasse und Kahlenbergerdorf aufgrund von Glatteis gesperrt werden, meldete der ARBÖ. Stellenweise glatt war es auch im Süden Österreichs.

Zahlreiche Stürze, Hochbetrieb in Ambulanzen
Unfälle blieben da nicht aus: Wie es seitens eines Sprechers der Wiener Berufsrettung hieß, habe es seit etwa 5.30 Uhr in der Bundeshauptstadt ein erhöhtes Einsatzaufkommen gegeben. In Unfall- und Notfallambulanzen herrschte am Vormittag Hochbetrieb, da eine Vielzahl an Fußgängern gestürzt war, berichtete auch der Gesundheitsverbund. Wie eine Sprecherin der APA berichtete, sei es zu einem derart hohen Patientenaufkommen gekommen, dass „wir teilweise in den Kliniken schon in den frühen Morgenstunden unser Tagesaufkommen erreicht haben“.

Die meisten Gestürzten hätten Prellungen erlitten, manche auch Knochenbrüche. Auch Kinder hätten sich unter den Verletzten befunden, berichtete Sprecher Daniel Melcher gegen Mittag. 

Alarmstufe 1 ausgerufen, 250 Einsätze in sechs Stunden
Auch die Zahl der Rettungsteams habe aufgrund des erhöhten Einsatzaufkommens aufgestockt werden müssen, zwischenzeitlich wurde sogar Alarmstufe 1 ausgerufen. Bis zu 230 Notrufe seien pro Stunde eingegangen, so Melcher. Gegen 10 Uhr gingen die Notrufe merkbar zurück. Insgesamt zählte die Berufsrettung in sechs Stunden rund 250 Einsätze wegen Stürzen, so die Bilanz.

Auch im Nordburgenland gab es Verletzte, laut Angaben der Landessicherheitszentrale wurden aus den Bezirken Eisenstadt-Umgebung, Neusiedl am See und Mattersburg neun Opfer gemeldet. Diese hatten sich Bein-, Schulter- oder auch Kopfverletzungen zugezogen.

Milde Atlantikluft bringt langsam Entspannung
Im Laufe des Vormittages begann sich die Glatteis-Situation dank milder Atlantikluft aus Westen langsam zu entspannen. In Wien wurden um kurz vor 9 Uhr etwa aus Mariabrunn im Westen bereits plus fünf Grad gemeldet, während man weiter östlich noch Temperaturen unter dem Gefrierpunkt meldete. Auch die Warnungen wurden zurückgestuft.

Die Thermometermarke soll laut Prognose im Tagesverlauf noch weiter in die Höhe klettern, in Westösterreich werden Werte um elf Grad plus erwartet, im Osten steigen die Temperaturen bei teils kräftigem Wind sogar auf bis zu plus zwölf Grad. 

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