Bruch mit Republikaner
Trump nennt McConnell „politischen Nichtsnutz“
Donald Trump hat in der Nacht auf Mittwoch erneut mit einem Wut-Auftritt für Aufsehen gesorgt. Der ehemalige US-Präsident befeuerte mit einer Tirade gegen den Top-Republikaner Mitch McConnell den Richtungsstreit in seiner Partei und machte unmissverständlich klar, dass er für die Zukunft der Republikaner schwarz sehe, sollten sie an McConnell als führender Figur festhalten. Trump schreckte auch vor persönlichen Untergriffen nicht zurück und nannte McConnell unter anderem einen „übellaunigen politischen Nichtsnutz“.
„Die Republikanische Partei kann mit politischen ,Anführern‘ wie Senator Mitch McConnell an der Spitze nie wieder respektiert werden oder stark sein. Wenn die republikanischen Senatoren an ihm festhalten, werden sie nicht wieder gewinnen. Er wird niemals tun, was getan werden muss oder was für unser Land richtig ist“, polterte Trump. Er bescheinigte dem seit 36 Jahren im Senat sitzenden McConnell fehlendes politisches Verständnis, zudem mangele es ihm an Weisheit, Geschick und Persönlichkeit.
Richtungsstreit bei den Republikanern
Trump drohte auch, parteiinterne Rivalen McConnells zu unterstützen. McConnell war in den vergangenen Jahren der Mehrheitsführer der Republikaner im Senat und bis zur gewaltsamen Erstürmung des Kapitols durch aufgestachelte Trump-Anhänger einer der mächtigsten Verbündeten von Trump. Innerhalb der Republikaner tobt seit der Abwahl Trumps ein Streit über die zukünftige Ausrichtung der Partei, die nicht nur das Weiße Haus, sondern auch die Kontrolle über den Senat an die Demokraten verlor.
Trump rechnet mit McConnell ab
Trumps schriftliche Abrechnung mit McConnell kommt wenige Tage nach dem Ende des zweiten Amtsenthebungsverfahrens im US-Senat, das die Demokraten nach dem Angriff der Trump-Anhänger auf das Kapitol angestoßen hatten. Sie wollten den ehemaligen Präsidenten wegen „Anstiftung zum Aufruhr“ zur Verantwortung ziehen und hatten darauf gehofft, im Falle einer Verurteilung eine Ämtersperre gegen ihn zu verhängen. Das hätte Trump eine Kandidatur bei der Präsidentenwahl 2024 unmöglich gemacht, über die immer wieder spekuliert wird.
McConnell gehört zur großen Mehrheit jener republikanischen Senatoren, die am Samstag gegen eine Verurteilung Trumps stimmten. Das Verfahren endete mit einem Freispruch. McConnell hat Trump aber trotzdem unlängst eine Mitschuld an dem Angriff auf den Kongress gegeben. Nach dem Freispruch hatte McConnell quasi dazu aufgerufen, dass wegen des Angriffs auf das Kapitol vor Gericht gegen Trump vorgegangen werden sollte.
Biden hat keine Lust mehr, über Trump zu reden
Biden machte am Dienstagabend deutlich, dass er sich nicht länger mit seinem Vorgänger beschäftigen will. „Ich bin es leid, über Trump zu reden“, sagte der 78-Jährige in einer TV-Fragestunde mit Bürgern in Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin. Vier Jahre lang seien die Nachrichten von Trump dominiert worden, das solle sich jetzt ändern. Er wolle dafür sorgen, dass während seiner Amtszeit das amerikanische Volk im Mittelpunkt stehe.
Quelle: APA/CNN
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