Mit dem Sprung über die psychologisch wichtige Marke von 50.000 Dollar ist der Bitcoin wieder in aller Munde. Die älteste und wichtigste Cyberdevise hat binnen weniger Monate ihren Kurs verfünffacht. Hier finden Sie die wichtigsten Fakten rund um Kryptowährungen, die es erst seit etwas mehr als zehn Jahren gibt.
Als Reaktion auf die Finanzkrise entwickelte eine Person oder Gruppe mit dem Pseudonym Satoshi Nakamoto 2008 die erste Kryptowährung: Bitcoin. Anders als bei klassischen Devisen kontrollieren hier weder Staaten noch Notenbanken den Wechselkurs. Er wird allein über Angebot und Nachfrage ermittelt. Dadurch sind zweistellige prozentuale Kursausschläge keine Seltenheit.
Zentral oder dezentral?
Kryptowährungen unterscheiden sich zunächst durch die Art, wie neue Digital-Münzen entstehen. Bei Bitcoin oder Ethereum stellen Nutzer Rechenkapazität zur Verschlüsselung der Transaktionen zur Verfügung. Entlohnt werden sie in der jeweiligen Cyber-Devise. Diese Methode nennt man „Schürfen“ oder „Mining“.
Andere Kryptowährungen wie Ripple werden dagegen von einer Organisation - meist ein Unternehmen - ausgegeben. Sie dienen dazu, über ein sogenanntes Initial Coin Offering (ICO) Geld bei Investoren einzusammeln. Anschließend werden beide Arten von Cyber-Devisen an speziellen Börsen gehandelt. Das Volumen der weltweit notierten Kryptowährungen beläuft sich dem Branchendienst CoinMarketCap.com zufolge derzeit auf 1,5 Billionen Dollar. Etwa zwei Drittel davon entfallen auf Bitcoin.
Schwankungsanfällig oder stabil?
Die Schwankungsanfälligkeit von Bitcoin & Co. gilt als einer der Gründe, warum sich Cyber-Devisen bisher nicht als alternatives Zahlungsmittel durchgesetzt haben. Dem wollen sogenannte „Stablecoins“ begegnen. Dabei richtet sich der Kurs nicht nach Angebot und Nachfrage, sondern an einem Basiswert aus. Inzwischen gibt es Stablecoins, deren Wert an Gold oder Währungen wie Euro oder Dollar gekoppelt ist.
Legal oder illegal?
Kryptowährungen sind prinzipiell legal. Sie sind aber fast nirgendwo gesetzliches Zahlungsmittel. Das bedeutet, Firmen und Organisationen bleibt freigestellt, die Währung zu akzeptieren. Japan hat Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel anerkannt.
Schnell oder langsam?
Neben der Schwankungsanfälligkeit verhindert die geringe Transaktionsgeschwindigkeit die Verbreitung von Kryptowährungen als Zahlungsmittel. Da bei nicht zentral kontrollierten Devisen wie Bitcoin jede Zahlung nicht nur verschlüsselt, sondern auch verifiziert werden muss, steigt mit jedem zusätzlichen Nutzer der Rechenaufwand.
Einige Kryptowährungen wie Litecoin versuchen mit modifizierter Software, dieses Problem zu lösen. Bisher erreichen die Transaktionsvolumina aber nur einen Bruchteil dessen, was klassische Finanzdienstleister wie die Kreditkartenunternehmen Visa und Mastercard weltweit abwickeln.
Quelle: APA/Reuters
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