Der Großteil der im Drogeriehandel verbreiteten Kennzeichnungen ist aus Umweltsicht vertrauenswürdig, doch es gibt auch schwarze Schafe: Neun Gütezeichen wurden nun in einem neuen Report als wenig oder sogar absolut nicht vertrauenswürdig und umweltschädlich bewertet. Die meisten davon finden sich auf Hygieneprodukten wie Toilettenpapier oder Babywindeln.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat die 50 wichtigsten Gütezeichen für Kosmetik, Hygieneprodukte sowie Wasch- und Reinigungsmittel überprüft. Nicht alles, was eine grüne Verpackung hat, ist tatsächlich auch nachhaltig. Der Gütezeichen-Wildwuchs führt leider auch dazu, dass oft getrickst wird.
Der aktuelle Report bietet nun Orientierung im Produktregal und zeigt auf einen Blick, welche Kennzeichnungen halten, was sie versprechen und welche der Umwelt schaden. Bewertet wurde nach einer fünfstufigen Skala, von “sehr vertrauenswürdig“ bis hin zu „absolut nicht vertrauenswürdig und umweltschädlich“. Eine Bestbewertung gab es nur, wenn die gesetzlichen Mindeststandards überboten wurden. Überprüft wurde außerdem, ob die Gütezeichen ein nachvollziehbares und wirksames Kontrollsystem mit strengen und transparenten Kriterien vorweisen können.
Tricks bei Hygieneprodukten
Viele Kennzeichnungen für Kosmetik und Reinigungs- sowie Waschmittel konnten überzeugen, zum Beispiel Natrue, Cosmos Organic oder NCS. Jedoch werden diese Gütezeichen meistens nur von kleineren Herstellern verwendet und sind daher kaum verbreitet. Getrickst wird vor allem im Bereich Hygieneprodukte. Hier ist rund die Hälfte aller Kennzeichnungen aus Umweltsicht durchgefallen. Als nicht vertrauenswürdig bewertet Greenpeace etwa das stark von der Industrie dominierte Zeichen FSC für Produkte wie Babywindeln, Taschentücher oder Toilettenpapier.
„FSC verspricht zwar eine umweltschonende Holzgewinnung, doch die Realität schaut anders aus. Unzählige Berichte zeigen, dass die Kontrollen viel zu schwach sind. Oft werden sogar schützenswerte Urwälder für das Holz gerodet“, so Konsumexepertin Lisa Panhuber. Bis zu 30 Prozent der Holzfasern für die Herstellung von FSC-Mix-Produkten müssen nicht einmal zertifiziert sein. Auch das von der europäischen Holz- und Forstwirtschaft erschaffene Holz-Gütezeichen PEFC bekommt die rote Karte. Bei Papierprodukten wie Taschentüchern, Küchen- oder Toilettenpapier rät man Konsumenten, nur auf Zeichen zu vertrauen, die 100 Prozent Recyclingmaterial sicherstellen.
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