Auch Kosten steigen

Semmering-Basistunnel wird erst Ende 2028 fertig

Steiermark
18.02.2021 10:34

Die Fertigstellung des Semmering-Basistunnels verzögert sich um ein weiteres Jahr: Erst Ende 2028 soll nun der Verkehr aufgenommen werden. Auch die Kosten für das Projekt steigen um elf Prozent auf 3,5 Milliarden Euro.

„Der Berg fordert uns sehr!“, sagt Franz Bauer, Vorstandsdirektor der ÖBB-Infrastruktur AG. Bereits im Jänner 2020 musste man die Fertigstellung des 27 Kilometer langen Semmering-Basistunnels um ein Jahr nach hinten verschieben, nun gab man eine weitere Verzögerung bekannt: „Wir rechnen mit einer Inbetriebnahme im Dezember 2028. Auch die Kosten erhöhen sich um elf Prozent auf 3,5 Milliarden Euro“, so Bauer am Donnerstag in einer Online-Pressekonferenz.

Gestein als Herausforderung
Grund dafür sind vor allem die vielen geologischen Herausforderungen: Einerseits habe man mit sehr unterschiedlichen Gesteinsschichten zu tun, andererseits gab es immer wieder unerwartete Wassereinbrüche: „Wir haben mit großen Herausforderungen gerechnet, aber haben nicht erwartet, dass sie mit einer solchen Häufung auftreten“, sagt Alois Vigl, der als Experte für Geotechnik und Tunnelbau am Projekt beteiligt ist. Zudem betont Vigl, dass man trotz des zeitlichen und finanziellen Drucks auch die Sicherheit der Arbeiter im Auge behalten müsse.

(Bild: APA/ÖBB/EBNER)

Corona als zusätzliche Hürde
Zusätzlich sei auch Corona als Herausforderung dazugekommen: „Manche Lieferketten haben sich verzögert und auch Arbeiter mussten in Quarantäne“, so Bauer. Doch der Hauptgrund für die Verzögerungen sei das Gestein: „Das Gestein gibt das Tempo vor und wir wollen einen Tunnel, der verlässlich ist und nicht auf Kosten der zukünftigen Sicherheit hudeln.“

Zwei Drittel der Bohrungen fertig
Aktuell sind immerhin zwei Drittel der Bohrungen fertig. Doch auch beim verbleibenden Drittel rechnet man mit Herausforderungen: „Wir haben diese so gut wie möglich in unsere Evaluierung eingerechnet und sind überzeugt, dass unser Plan halten wird können“, so Vigl. Sicherheit gäbe es dafür jedoch natürlich keine.

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