Antikörper-Test

Corona-Studie: Immunität bei Ischglern noch stabil

Tirol
18.02.2021 10:47

Die erworbene Immunität nach einer durchgemachten Corona-Infektion dürfte relativ stabil sein. Dies ergab eine am Donnerstag präsentierte „Ischgl-Studie“ der Medizinischen Universität Innsbruck. Nachdem bereits im April die Einwohner des als Corona-Hotspot geltenden Tiroler Wintersportorts Ischgl auf Antikörper getestet wurden, konnte nun in einer Folgestudie festgestellt werden, dass rund 90 Prozent jener, die damals Antikörper aufwiesen, dies immer noch tun.

„Good news aus Ischgl“, kommentierte Wolfgang Fleischhacker, Rektor der Med-Uni, das Ergebnis der Studie. Für die 801 Probanden der Folgestudie konnte im April 2020 eine Seroprävalenz (Nachweis spezifischer Antikörper, Anm.) von 51,4 Prozent nachgewiesen werden, im November 2020 lag die Häufigkeit Sars-CoV-2-spezifischer Antikörper nach einer Covid-19-Infektion noch immer bei 45,4 Prozent.

Das heißt, dass bei knapp 90 Prozent von den im April 2020 positiv Getesteten auch im November Antikörper detektiert werden konnten, so Studienleiterin Wegene Borena. „Trotz leichtem Rückgang der Antikörperkonzentration im Vergleich zur ersten Studie können wir damit von einer relativ stabilen Immunität sprechen“, ergänzte Virologin Dorothee van Laer.

Präsentierten die Studie: Wegene Tamire Borena, W. Wolfgang Fleischhacker und Dorothee von Laer (von links). (Bild: LIEBL Daniel)
Präsentierten die Studie: Wegene Tamire Borena, W. Wolfgang Fleischhacker und Dorothee von Laer (von links).

Von zweiter Welle weitestgehend verschont
Von Herdenimmunität könne in Ischgl zwar nicht ausgegangen werden, so von Laer, doch die hohe Seroprävalenz könnte in Kombination mit Maßnahmen wie Maske tragen und Abstand halten eine zweite Welle im Herbst des vergangenen Jahres verhindert haben. Die Neuinfektionsrate lag in Ischgl in diesem Zeitraum bei unter einem Prozent.

(Bild: Birbaumer Christof)

Dies würde auch für das Impfen bedeuten, dass eine Durchimpfungsrate von 40 bis 45 Prozent schon einen gewissen Schutz bieten könnte.

Ist dieser durch Mutationen gefährdet? „Der Ischgler Schutzwall beginnt zu bröseln“, meinte von Laer, als sie auf die in Tirol präsente Südafrika-Mutante zu sprechen kam. Was die am Vortag bekannt gewordenen sechs Reinfektionen mit dem südafrikanischen Coronavirus von bereits vom herkömmlichen Coronavirus Genesener betraf, so zeigte sich von Laer recht entspannt: „Für Virologen ist eine solche Entwicklung nichts Neues“. Nun müsse die Impfung angepasst werden.

Quelle: APA

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