Die Ampel-Kommission hat am Donnerstag wie üblich entscheiden, mit welcher Farbe die Bundesländer die kommende Corona-Woche starten. Wie die „Krone“ am späten Nachmittag erfuhr, wird auch Wien wieder rot leuchten. Nur Oberösterreich bleibt weiterhin orange. Dass die Bundeshauptstadt ihren Status nicht halten konnte, hatte sich bereits in der Sieben-Tages-Inzidenz abgezeichnet. Da war Wien erstmals seit Langem über 100/100.000 Einwohner geklettert und das ziemlich deutlich mit 122. Darunter sind neben Oberösterreich auch Vorarlberg und Tirol.
Grund für den Wiener Farbwechsel sind deutlich steigende Zahlen in der Bundeshauptstadt, die lange die besten Werte in Österreich hatte. Durchgesetzt haben sich mittlerweile die ansteckenderen Varianten wie die britische, die in diversen Bundesländern schon die Mehrheit der Infektionen ausmachen.
Britische Variante auf dem Vormarsch
Daten aus den östlichen Bundesländern legten nahe, dass die Virusvariante B.1.1.7, das ist die britische, das Infektionsgeschehen bereits dominiere, schreibt die Kommission. Der Anteil an N501Y-positiven Fällen - das umfasst die britischen, südafrikanischen und brasilianischen Variante - an der Sieben-Tages-Inzidenz lag in Wien bereits bei 51 Prozent, in Niederösterreich bei 50 Prozent, in Tirol bei 61 Prozent und im Burgenland gar schon bei 72 Prozent. Auch Salzburg und Oberösterreich zeigten bereits Anteile von über 40 Prozent.
Hotspot die südafrikanische Variante betreffend ist Tirol, wo 36 Prozent der positiven Proben dieser Mutation zuzuordnen sind. Diese gilt insofern als tückisch, als es mit ihr leichter zu Reinfektionen kommen kann, wie es in Tirol auch schon geschehen ist. Dabei steht der Westen derzeit ziemlich gut da, was man unter anderem am Bezirk Bregenz sieht, der die besten Werte österreichweit aufweist (34,1).
Die reine Fall-Inzidenz in den beiden westlichsten Bundesländern Tirol und Vorarlberg lag am Ende des Beobachtungszeitraums bei 70 bzw. 77,2. Oberösterreich weist 85,6 auf. Den höchsten Wert hat man in Kärnten vermerkt (138,1). Den höchsten Anstieg hatten in der vergangenen Woche Wien (14 Prozent) und das Burgenland (13 Prozent). Mit minus 18 Prozent der größte Rückgang wird für Salzburg ausgewiesen. Österreichweit wurde ein Anstieg von zwei Prozent vermerkt.
Tirol mit niedriger Risiko-Inzidenz
Bei der risikoadjustierten Inzidenz, in die andere Faktoren wie etwa Alter der Erkrankten eingerechnet werden, hat Tirol mit 78,5 den niedrigsten Wert, just jenes Land, aus dem man sich noch heraustesten muss. Hier hat die Steiermark nun den höchsten Wert (158,9).
Wien führt bei Infektions-Tracing
Positiv für Wien ist, dass man bei 71 Prozent der Fälle die Infektionsquelle kennt. Den schlechtesten Wert hat hier die Steiermark mit 45 Prozent, das ist deutlich weniger als in der Woche davor (61 Prozent). Wien hat mit 48 Prozent auch den mit Abstand größten Anteil an asymptotischen Fällen. Die Zahl der positiven Ergebnisse bei den Tests liegt überall außer in Kärnten bei unter einem Prozent.
Strengere Maßnahmen in Hermagor
Der Bezirk Hermagor ist österreichweiter Spitzenreiter mit seiner Sieben-Tages-Inzidenz von weit über 500. Bezirksverwaltung und Kärntner Landesregierung verhängen ab dem Wochenende strengere Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung, wie Gerd Kurath, Leiter des Landespressediensts, am Donnerstag sagte. So endet beispielsweise die Quarantäne nun nur mehr mit einem negativen Coronatest, ein reines Auslaufen der zehntägigen Quarantäne soll es vorerst nicht mehr geben.
Quelle: APA/Kronen Zeitung
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