Der heftige Wintereinbruch im US-Bundesstaat Texas hat eine großangelegte Rettungsaktion für Tausende Meeresschildkröten ausgelöst. Auf der Insel South Padre Island im Süden von Texas wurden in den vergangenen Tagen mehr als 4000 Meeresschildkröten aus dem heruntergekühlten Wasser im Golf von Mexiko gerettet und vorübergehend in einem Tagungszentrum untergebracht - zum Aufwärmen.
Die Organisation Sea Turtle Inc, die sich in der Region um den Schutz von Meeresschildkröten kümmert, startete den Rettungseinsatz. Die Tiere wurden in dem Kongresszentrum auf Plastikplanen in Räumen und Gängen ausgebreitet. Sanjuana Zavala von Sea Turtle Inc sagte am Donnerstag, die Schildkröten befänden sich in einer Art Kältestarre, in der sie sich nicht bewegten, bis sie wieder aufgewärmt seien. Dieser Zustand dauere mehrere Tage. „Wir müssen jetzt einfach abwarten.“
Bis zu 180 Kilogramm schwer
Die Tiere müssten in diesem Zustand nicht unbedingt im Wasser sein, betonte Zavala. Zu Beginn habe man noch Kinderplanschbecken für einige der geretteten Schildkröten benutzt. Doch angesichts der großen Zahl an Tieren habe es nicht genug solcher Becken gegeben. Sobald die Wassertemperatur im Meer wieder über zwölf Grad Celsius steige, könnten die Tiere dorthin zurückgebracht werden. Die geretteten Schildkröten hätten ein Gewicht von bis zu 180 Kilogramm.
Wintereinbruch in den USA
Ein schwerer Wintereinbruch plagt derzeit Teile der USA und hat zu massenhaften Stromausfällen geführt. Am schwersten betroffen ist der Bundesstaat Texas im Süden des Landes. South Padre Island liegt nahe der US-Grenze zu Mexiko.
Zavala sagte, auch in den vergangenen Jahren habe ihre Organisation im Winter bisweilen Schildkröten aus dem Meer retten müssen. Es seien aber nie mehr als 200 auf einmal gewesen. „In diesem Ausmaß hatten wir das noch nie.“ Daher habe man auf das Kongresszentrum ausweichen müssen. Auch dort habe es angesichts des Wintersturms zeitweise Probleme mit dem Strom gegeben. Doch in dem Gebäude seien die Schildkröten in jedem Fall vor Wind und Wetter geschützt und vor dem kalten Wasser im Meer bewahrt.
APA/dpa
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