2,3 Millionen Euro fordert der frühere Finanzvorstand der Casinos Austria, Peter Sidlo (47), der im Zuge der Ibiza-Affäre abberufen wurde. In seiner Einvernahme machte er keinen Hehl daraus, dass er wegen seiner Zugehörigkeit zur FPÖ in die Position kommen wollte. Nach nur sieben Monaten kam das schnelle Aus ...
Im Mai 2019 wurde FPÖ-Bezirksrat Peter Sidlo zum Finanzvorstand der Casinos Austria bestellt. Im Zuge der Ibiza-Affäre tauchten Chat-Protokolle auf. Sie nährten den Verdacht, die Novomatic, die an den Casinos beteiligt war, habe sich für seine Bestellung eingesetzt, weil ihr Erleichterungen bei Glücksspiellizenzen versprochen worden wären. Und zwar möglicherweise von Heinz-Christian Strache. Alle Beteiligten bestreiten das.
„Ich bin ja ein FPÖler“
Peter Sidlo betont in seiner Einvernahme beim Wiener Handelsgericht, dass Strache sein großer Förderer gewesen sei. 2018 habe er sich beim Aufsichtsratschef der Casinos nach dem Posten erkundigt: „Ich habe ihm gesagt, ich bin ja ein FPÖler, und gefragt, ob es für einen FPÖler die Möglichkeit gibt, in eine solche Position zu kommen.“
Sidlo erzählt dann weiter, er habe sich auf der Webseite von Novomatic informiert, wer den Vorstand bestellt, und über die Pressestelle einen Termin mit dem Novomatic-Chef vereinbart. Nach sieben Monaten Tätigkeit war Schluss, Sidlo fordert jetzt die Auszahlung seines gesamten Vertrages.
Im Zuge der Affäre wurden auch Zweifel an seiner Qualifikation geäußert, doch darum geht es im Prozess nicht. Die Casinos werfen ihm vor, er habe dem Aufsichtsrat die Unwahrheit gesagt und jede politische Einflussnahme bestritten. Der Prozess geht weiter.
Kronen Zeitung
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