Fußball-Meister Red Bull Salzburg muss ab sofort für drei Monate auf die wegen Dopings verurteilten Spieler Sekou Koita und Mohamed Camara verzichten! Diese Entscheidung der UEFA-Disziplinarkommission gaben die Salzburger am Donnerstag zwei Stunden vor dem Sechzehntelfinal-Hinspiel der Europa League gegen Villarreal bekannt. Der europäische Verband erkannte demnach keinen Doping-Vorsatz, allerdings sei jeder Spieler persönlich für die Einnahme verbotener Wirkstoffe verantwortlich.
Die beiden Teamspieler aus Mali hatten bei einem Länderspiel-Einsatz ein verbotenes Mittel gegen die Höhenkrankheit verabreicht bekommen. Wenige Tage nach ihrer Rückkehr hatte das Duo bei einer Routineüberprüfung der UEFA am 22. November in Salzburg eine positive A-Probe abgegeben. Auf die Öffnung der B-Probe wurde verzichtet - der verantwortliche Teamarzt ist bereits vom malischen Verband suspendiert worden. Stürmer Koita, der Führende der Torschützenliste der Bundesliga (14 Tore), und Mittelfeldspieler Camara verpassen damit fast die gesamte restliche Saison. Die letzte Bundesliga-Runde (32. Runde) ist am 21. und 22. Mai.
Koita meldete sich via Twitter „traurig“ und zugleich „erleichtert“ zu Wort, weil die UEFA die Fakten berücksichtigt habe. „Ich ermahne alle Fußballer, speziell die jungen Spieler, extrem sorgfältig darauf zu achten, welche Produkte vom medizinischen Personal der Teams ausgegeben werden.“ Der 21-Jährige betonte: „Ich habe so viel Respekt vor dem Sport, der mir schon so viel gegeben hat. Ich war und werde immer ein sauberer Athlet sein.“ Er versprach: „Ich werde im Mai stärker als zuvor zurückkommen.“
Vom Urteil erfahren hatten die „Bullen“ schon gestern Abend. Die Verlautbarung erfolgte aus taktischen Gründen erst später, um dem spanischen Europa-League-Konkurrenten Villarreal möglichst wenig Vorbereitungszeit zu geben.
Salzburg-Geschäftsführer Stephan Reiter sagte zum Urteil: „Wir nehmen diese Entscheidung der UEFA zur Kenntnis, sind aber froh, dass in dieser Causa jetzt Klarheit geschaffen wurde und wir wissen, wie es konkret weitergeht. Für uns bedeutet dies natürlich einen herben sportlichen Verlust. Aber auch wenn wir völlig unverschuldet in diese Situation gekommen sind, trifft uns die Entscheidung nicht unvorbereitet, weil wir den Kader entsprechend ausgerichtet haben.“
Quelle: APA
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