Nach sicherer Landung

Mars-Rover „Perseverance“ schickte erste Fotos

Wissenschaft
19.02.2021 07:17

Mehr als ein halbes Jahr war die Sonde mit dem NASA-Rover „Perseverance“ zu unserem Nachbarplaneten unterwegs. Am Donnerstagabend landete er nach einer zurückgelegten Strecke von mehr als 204 Millionen Kilometern sicher auf der Marsoberfläche. Schon wenige Minuten später schickte das ferngesteuerte Erkundungsfahrzeug erste pixelige Schwarz-Weiß-Fotos zur Erde.

Der Jubel und die Erleichterung im NASA-Kontrollzentrum waren nach der glücklichen Landung von „Perseverance“ (auf Deutsch: Durchhaltevermögen) am Donnerstag groß - schließlich waren bisher weniger als die Hälfte aller weltweit gestarteten Mars-Missionen erfolgreich. Wegen der Corona-Pandemie konnten einander die NASA-Mitarbeiter nicht wie üblich umarmen, sondern lediglich ihre Fäuste gegeneinanderstoßen, um einander zu gratulieren.

(Bild: APA/AFP/NASA/Bill INGALLS)

„Was für ein wundervolles Team, das durch alle Widrigkeiten und Herausforderungen gearbeitet hat, die die Landung eines Mars-Rovers mit sich bringen - und dann auch noch die Herausforderungen der Corona-Pandemie“, sagte der kommissarische Nasa-Chef Steve Jurczyk.

Jubel im NASA-Kontrollzentrum (Bild: APA/AFP/NASA/Bill INGALLS)
Jubel im NASA-Kontrollzentrum
Mars-Rover „Perseverance“ untersucht auf dieser NASA-Illustration Marsfelsen. (Bild: ASSOCIATED PRESS)
Mars-Rover „Perseverance“ untersucht auf dieser NASA-Illustration Marsfelsen.

Rover sucht nach mikrobiellem Leben
Der im Juli 2020 vom Raumhafen Cape Canaveral aus gestartete Roboter war mit einem riskanten und mehrere Minuten dauernden Manöver in einem bisher noch nie vor Ort untersuchten ausgetrockneten See namens „Jezero Crater“ aufgesetzt. Der rund 2,2 Milliarden Euro teure Rover war rund acht Jahre lang entworfen und gebaut worden und soll auf dem Mars nach Spuren früheren mikrobiellen Lebens suchen sowie das Klima und die Geologie des Planeten erforschen.

Elf Minuten nach der Landung kamen die Bilder von der Marsoberfläche auf der Erde an. (Bild: ASSOCIATED PRESS)
Elf Minuten nach der Landung kamen die Bilder von der Marsoberfläche auf der Erde an.
Die schlechte Auflösung hat einen Grund: Kameras und Rechnerheinheiten müssen vor der Radioaktivität im All geschützt werden - zulasten der Bildqualität. (Bild: ASSOCIATED PRESS)
Die schlechte Auflösung hat einen Grund: Kameras und Rechnerheinheiten müssen vor der Radioaktivität im All geschützt werden - zulasten der Bildqualität.

Wie hört sich der Mars an - und wie schmeckt er?
Dabei gibt es mehrere Premieren: Mit „Perseverance“ wurden zum ersten Mal Mikrofone auf den Mars geschickt sowie ein kleiner Hubschrauber. Zudem sollen in einer gemeinsam mit der Europäischen Raumfahrtagentur ESA entwickelten Mission erstmals Proben vom Mars zurück zur Erde gebracht werden. Dann kann das Marsgestein genau unter die Lupe genommen werden. Wie es wahrscheinlich schmeckt, darauf hat die kanadische Geophysikerin Mika McKinnon bereits eine Antwort gefunden: Die Mischung aus Basalt, eisenhaltigen Mineralien und Perchlorat würde „hauptsächlich fad mit einem Hauch von Blut und Meerwasser“ schmecken, twitterte sie.

Der Mars-Helikopter „Ingenuity" (Bild: ASSOCIATED PRESS)
Der Mars-Helikopter „Ingenuity"

Auf einem eigenen Twitter-Account - betreut von der NASA - schickt „Perseverance“ regelmäßig Updates zu seiner für zwei Jahre geplante Marsmission. „Ich bin sicher auf dem Mars“, teilte er nach der geglückten Landung mit.

Kamera-Technik aus Österreich
An Bord hat der rund 1000 Kilogramm schwere Roboter von der Größe eines Kleinwagens unter anderem sieben wissenschaftliche Instrumente, 23 Kameras und einen Laser. Für eine der Kameras haben Grazer und Wiener Forschungseinrichtungen eine Software geliefert. Diese wertet deren Bilder auf ganz neue Weise dreidimensional aus. So sollen etwa Spuren von Meteoriten-Einschlägen untersucht werden.

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