Mit einer Länge von etwa 30 Metern und einer Masse bis maximal 200 Tonnen ist der Blauwal das größte Tier, das je auf der Erde lebte. Im Gegensatz zu den kleineren Pottwalen, die weit über eine Stunde unter Wasser bleiben, tauchen die Riesen aber kaum länger als 15 Minuten. Auf diesen Tauchgängen schlürfen sie sich gerade in den antarktischen Gewässern durch die dort reichlich vorhandenen Schwärme an Kleinkrebsen. Von dem extrem nahrhaften Krill verleiben sich Blauwale pro Tauchgang bis zu sechs Happen ein.
Sechs-Meter-Maul
Die Energiebilanz dieses Mahls kalkulierte ein Forscherteam um den Meeresbiologen Bob Shadwick von der Universität von British Columbia. Sie maßen die Tauchgeschwindigkeit der Wale und berechneten das Volumen des etwa sechs Meter langen Mauls, das sich beim Umschließen des Krills ausdehnt wie eine Ziehharmonika. Schließlich ermittelten sie die in den Gewässern enthaltene Krebsdichte.
"Lohnt sich wirklich"
Resultat: Mit jeder Vorwärtsbewegung verbrauchen Blauwale maximal 8.000 Kilojoule. Aber pro Maulfüllung Krill erbeuten sie bis zu zwei Millionen Kilojoule - also die 240-fache Menge. Berücksichtigten die Forscher den Aufwand für den gesamten Tauchvorgang, übertraf die Energieausbeute den Verbrauch noch immer um das 90-Fache. "Wir haben die Zahlen mehrmals geprüft", sagt Shadwick. "Aber mit einem derart großen Volumen können die Wale so viel Nahrung verschlingen, dass es sich wirklich lohnt."
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