Was würde ein junger Schauspieler tun, dem seine Eltern vier Namen mit auf den Lebensweg gegeben haben? Klar, er würde sich einen Künstlernamen zulegen. Nicht so Patrick Arnold Shriver Schwarzenegger. Warum auch? Nicht nur sind Mama und Papa berühmt, er ist auch „enorm stolz“ auf sie und hat nicht das Gefühl, in ihrem Schatten zu stehen.
„Mein Vater, meine Mutter und meine Großeltern waren extrem erfolgreich in dem, was sie getan haben. Mein Ziel im Leben wird nie sein, es ihnen gleichzutun. Ich versuche, meinen eigenen Weg zu gehen, mir die Dinge zu verwirklichen, die ich leidenschaftlich gern tue“, sagt der 27-Jährige, der in dem Netflix-Film „Moxie - Zeit zurückschlagen“ die Hauptrolle spielt, im Gespräch mit unserem Auslandskorrespondenten Dierk Sindermann.
Keine Ratschläge, dafür Regeln fürs Leben
Ratschläge habe ihm sein berühmter Vater Arnold Schwarzenegger nicht mit auf den Weg gegeben. „Eher Lebensregeln“, so der Jungstar, „unter anderem, dass du Erfolg nie ganz aus eigener Kraft schaffst. Es muss immer Menschen geben, die dich auf deinem Weg unterstützen.“ Sein Vater sei aber nicht sein Vorbild. „Ich richte mich eher nach anderen Schauspielern. Ich liebe Leonardo DiCaprio und Shia LeBeouf. Und ich mag das komische Talent von Will Ferrell“, sagt er.
Strenge Eltern
Dass sein Vater eine Berühmtheit ist, erkannte er als Kind erst, als sie einmal von der Polizei aufgehalten wurden und der Polizist sich sehr freute, als er Schwarzenegger erkannte. „Ich kann mich daran erinnern, dass wir mal von Cops gestoppt worden sind, als ich klein war. Der Polizist hat sich total gefreut, als er meinen Vater erkannt hat. Natürlich hat er Dad ein Strafmandat gegeben.“ Schwarzenegger, dessen Deutsch nicht so gut ist, wie er zugibt, findet es unglaublich, dass sein Vater „in einem Dörfchen groß geworden ist, in dem nur 13 Leute gewohnt haben“.
Es gebe viele „tolle Storys“, die sein Vater ihm erzählt hat. „Wie er im Morgengrauen barfuß durch den Schnee zum Kühe melken in die Scheune laufen musste. Oh, oder wie er in die Turnhalle eingebrochen ist, um zu trainieren und dann einmal mitten in der Nacht vorm Militär fliehen musste“, erzählt er.
„Birne rausgeschraubt“
Seine Eltern seien beide sehr streng mit ihm gewesen, erzählt er. „Beide waren sehr streng. Kamen selbst aus strengen Elternhäusern. Sie haben sich natürlich Sorgen gemacht, weil wir als Familie stets im Rampenlicht standen.“ Er verrät, dass sein Vater Energieverschwendung nicht leiden kann und konsequent bestraft hat, wenn er so etwas entdeckt hat. „Wenn wir vergessen haben, das Licht auszumachen, hat mein Dad die Birnen rausgeschraubt und wir saßen im Dunkeln. Wenn wir das Bett nicht gemacht haben, dann hat er die Bettdecke einfach weggenommen und wenn wir länger als fünf Minuten geduscht haben, hat er das heiße Wasser abgedreht. Er wollte einfach, dass wir die Regeln und auch die Umwelt respektieren.“
Das Thema Umwelt liegt ihm selbst auch besonders am Herzen. „Der Klimawandel wird uns in Zukunft noch sehr beschäftigen. Es ist schlimm, wie viele Menschen schon jetzt durch Smog und Umweltverschmutzung sterben. Ich versuche, meinen eigenen Teil zur Lösung beizutragen, in dem ich recycle, Sackerln wiederverwende oder keine Einwegflaschen kaufe.“
„Sexistisches Arschloch“
Im Netflix-Film „Moxie“ spielt Patrick Schwarzenegger einen nicht gerade sympathischen Typen. Das ist ihm auch bewusst. „Das kann man laut sagen“, lacht er, „er ist, um es kurz zu sagen, ein Arschloch. Ein sexistisches und toxisches Wesen, mit dem ich nichts gemeinsam habe. Aber trotzdem ist er für den Film ein sehr, sehr wichtiges Element!“
Der Film handelt unter anderem von dem Druck, der durch Social Media auf Schulkindern lastet. Er selbst hat das noch nicht so erlebt. „Ich war gerade mit der Highschool fertig, als Instagram und Snapchat richtig groß wurden“, sagt er, „und ich bin echt froh, weil ich mir es gar nicht ausmalen kann, was man heute schon als Fünftklässler durchmacht. Alles wird auf Tik Tok und Instagram gepostet und bewertet. Es zählt nur noch, was andere Leute denken. Ich finde, es wird Zeit, dass man der ist, der man sein will!“
Wenn es mit der Schauspielerei einmal nicht so laufen sollte, wie der junge Schwarzenegger es sich vorstellt, hat er bereits ein zweites Standbein, wie er verrät: „Nach der Highschool vor acht Jahren habe ich eine Pizzakette aufgebaut. Als ,Blake Pizza' 366 Filialen hatte, habe ich meine Anteile verkauft und die in eine eigene Investmentfirma gesteckt. Wir investieren in alles, was mit Gesundheit und Wellness zu tun hat. Ich habe inzwischen 16 Firmen, die meiner angeschlossen sind.“
Dierk Sindermann, USA
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