Nach furioser Landung

Minikopterflug auf dem Mars – die Mission beginnt!

Wissenschaft
20.02.2021 06:00

Nach einer furiosen Landung hat Marsrover „Perseverance“ seine Parkposition erreicht. Doch jetzt geht die Mission erst richtig los!

Gleich losrollen wird der Rover nicht. Erst werden die Systeme, Kameras und Instrumente geprüft, bevor „Perseverance“ in einigen Monaten zur großen Reise startet: Binnen zwei Jahren legt der Rover dann eine Strecke von 25 Kilometern zurück und wird mehr als drei Dutzend Bodenproben entnehmen. Sie sollen von einem künftigen Roboterfahrzeug eingesammelt und zur Erde überstellt werden. Doch damit rechnen die NASA-Experten frühestens im kommenden Jahrzehnt.

Der Marsrover wird auf die Mars-Oberfläche heruntergelassen. (Bild: APA/AFP/NASA/JPL-CALTECH)
Der Marsrover wird auf die Mars-Oberfläche heruntergelassen.

Aber zuallererst kommt der ultraleichte Mini-Helikopter „Ingenuity“ zum Einsatz. Er soll beweisen, dass Fliegen auf dem Mars möglich ist. Es wird der erste kontrollierte Flug in der Atmosphäre eines anderen Planeten. Hier fünf Fakten zum Helikopter:

Das erste Mars-Bild des Rovers (Bild: AP)
Das erste Mars-Bild des Rovers

Kaum Gewicht: Auf der Erde wog „Ingenuity“ noch 1,80 Kilogramm - mit der geringen Schwerkraft wiegt er auf dem Mars aber lediglich 680 Gramm.

Der Name „Ingenuity“ (Einfallsreichtum) kam von der Highschool-Schülerin Vaneeza Rupani aus dem US-Staat Alabama: „Einfallsreichtum macht das Wunder der Weltraumforschung erst möglich.“

Vaneeza Rupani (17) ist die Namensgeberin von „Ingenuity“. (Bild: NASA)
Vaneeza Rupani (17) ist die Namensgeberin von „Ingenuity“.

Dünne Luft: Auf dem Mars ist die Atmosphäre 98,8 Prozent dünner als auf der Erde. Darum drehen sich die Rotoren fünfmal schneller als auf der Erde – insgesamt 2400-mal pro Minute.

Die Route: 90 Sekunden lang und 300 Meter weit soll „Ingenuity“ bei fünf Einsätzen fliegen. Dabei erreicht er 36 km/h und macht Fotos der Umgebung. Hierzu ist der Helikopter vollkommen eigenständig unterwegs.

Der Mini-Helikopter „Ingenuity“ soll beweisen, dass Fliegen auf dem Mars möglich ist - hier abgebildet ist ein lebensgroßes Modell. (Bild: AFP)
Der Mini-Helikopter „Ingenuity“ soll beweisen, dass Fliegen auf dem Mars möglich ist - hier abgebildet ist ein lebensgroßes Modell.

Kalte Nächte: Solarzellen laden die Batterien auf. Den Großteil der Energie benötigt der Helikopter, um sich nach den kalten Marsnächten mit bis zu minus 85°C aufzuwärmen.

Werner Gruber zur Mars-Mission
Viele der Sensoren untersuchen das aktuelle Wettergeschehen auf dem Mars. Dies ist wieder wichtig, um die geologischen Veränderungen im Laufe der Zeit besser zu verstehen. Zusätzlich sind erstmalig zwei Mikrofone mit an Bord. Man konnte zwar schon früher die Windgeräusche aufnehmen, aber dafür wurde ein anderer Sensor missbraucht.

Werner Gruber, Physiker, Autor und Kabarettist (Bild: Peter Tomschi)
Werner Gruber, Physiker, Autor und Kabarettist

Spannend bleibt für mich die erstmalige Verwendung eines Hubschraubers. Klappt alles, kommen auf dem Mars künftig wohl noch mehr Fluggeräte zum Einsatz. Damit kann man in tiefe Schluchten oder auf hohe Berge fliegen - mit einem Rover geht das nicht.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt