Die digitale Kryptowährung Bitcoin durchläuft derzeit nicht nur einen Höhenflug, sie verbraucht auch enorm viel Strom. Wie eine aktuelle Studie der Universität Cambridge aufzeigt, verbraucht die Digitalwährung rund 121,36 Terawattstunden (TWh) pro Jahr - das ist mehr als Argentinien mit seinen rund 45 Millionen Einwohnern im gleichen Zeitraum benötigte (121 TWh).
Das „Bitcoin-Mining“, also das Schürfen der digitalen Währung, offenbart sich immer mehr als enormer Stromfresser. Durch den jüngsten starken Kursanstieg der Kryptowährung würden immer mehr Menschen dazu motiviert, weitere Bitcoins zu schürfen. Die hochkomplexen Rechenprozesse auf immer mehr Rechnern verschlingen dadurch aber immer größere Strommengen, monieren die Wissenschaftler.
Gigantischer Stromverbrauch
Der hohe Stromverbrauch bei Bitcoins sei systemimmanent und werde erst zurückgehen, wenn der Kurs wieder falle, so die Wissenschaftler in einem BBC-Bericht. Laut den Berechnungen des Cambridge Centre for Alternative Finance ist das Bitcoin-System, wenn es ein Staat wäre, unter den 30 größten stromverbrauchenden Ländern.
Der Autor David Gerard sieht den Stromverbrauch des Bitcoin-Systems weiter steigen, und damit verbunden der CO2-Ausstoß durch die Kryptowährung. „Es ist sehr schlecht, dass all diese Energie buchstäblich in einer Lotterie verschwendet wird.“ Die jüngste Kursrally war durch eine Ankündigung des Elektroautobauers Tesla, in Bitcoin zu investieren, ausgelöst worden.
Elon Musk befeuert Kursfeuerwerk
Tesla habe im Jahr 2020 Umweltförderungen in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar (1,24 Milliarden Euro) bekommen, die die Steuerzahler für den US-Konzern finanzierten. „Und sie geben 1,5 Milliarden Dollar für Bitcoin aus, die zum Großteil mit Strom aus Kohlekraftwerken erzeugt werden. Diese Förderungen müssen überprüft werden", fordert Gerard.
Geringerer Stromverbrauch in Österreich
Zum Vergleich: In Österreich sind im Corona-Krisenjahr 2020 laut E-Control rund 63,7 TWh Strom an Kunden (minus 3,3 Prozent gegenüber 2019 und etwa das Niveau von 2009) abgegeben worden - um etwa 10 TWh weniger als der gesamte Inlandsstromverbrauch ausmachte, der bei 73,5 TWh lag.
Nötig war diese Differenz von 10 TWh für das System der Pumpspeicherung, also das Hinaufpumpen von Wasser in Speicheranlagen, sowie zur Deckung der Netzverluste und den Bezug von Kraftwerken aus dem Netz, etwa zum Hochfahren kalorischer Anlagen. Ein durchschnittlicher österreichischer Haushalt verbraucht rund 4400 Kilowattstunden elektrische Energie pro Jahr.
Quelle: APA
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