Wegen der Coronavirus-Pandemie darf der Lebensmittelhandel schon seit November nur bis 19 Uhr öffnen, vorher war im urbanen Bereich oft bis 20 Uhr offen. Die Supermärkte hätten gerne wieder ihre alten Öffnungszeiten, gab es zum Teil doch auch Widerstand gegen die verpflichtende Verkürzung. In die Debatte scheint jetzt wieder etwas Schwung zu kommen, wie aus einem Bericht des ORF Wien hervorgeht. Die Gewerkschaft will aber weiter bei der 19-Uhr-Regel bleiben.
Rewe (Billa, Penny u.a.) argumentiert damit, dass die kürzere Öffnung zu Stoßzeiten nach Dienstschluss anderer Berufsgruppen führe. Spar (Spar, Interspar, Eurospar) - das Unternehmen war zu Beginn der kürzeren Öffnung eher kritisch - würde zu längeren Öffnungszeiten „auch nicht Nein sagen“.
„Ein Schritt in Richtung Normalität“
„Eine Rückkehr zu den normalen Öffnungszeiten wäre für die Bevölkerung ein Schritt in Richtung Normalität und würde zudem die Kundenströme entzerren. Das wäre im Sinne einer Kontaktreduzierung hilfreich“, hieß es aus der Spar-Pressestelle. „Zu beachten ist, dass aufgrund der verkürzten Öffnungszeiten auf 19 Uhr gerade berufstätige Kunden nach Dienstschluss eine zeitlich eingeschränkte Einkaufsmöglichkeit haben und es damit vermehrt zu Stoßzeiten kommen kann“, hieß es von Rewe.
Gewerkschaft lehnt Vorstoß ab
Die Gewerkschaft will bei der kürzeren Öffnung bleiben. „Viele Menschen in Österreich sind im Homeoffice, können daher auch insgesamt ihren Tag anders strukturieren“, argumentiert Anita Palkovich von der Gewerkschaft GPA. „Von dem her sehe ich eigentlich kein Problem, dass das funktioniert.“ Die Vorteile für Handelsangestellte würden bei einer lediglich elf Stunden langen Öffnung jenem Argument überwiegen, wonach bei einer zwölfstündigen Öffnung alle ihr Einkaufsbedürfnis decken könnten. „Das Argument lass‘ ich einfach nicht zählen“, so Palkovich.
Die derzeit geltende 19-Uhr-Regel im Handel haben die Sozialpartner wegen der Coronavirus-Pandemie ausverhandelt. Die Gewerkschaft will allerdings vom Ladenschluss um 19 Uhr nicht abweichen, so der ORF Wien. Elf Stunden offener Lebensmittelhandel seien laut Gewerkschaft GPA ausreichend.
Quelle: APA
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