Er ist ein wenig der „Schattenmann“ der Salzburger Festspiele. Während Präsidentin Helga Rabl-Stadler und Intendant Markus Hinterhäuser im Rampenlicht stehen, sorgt Lukas Crepaz als kaufmännischer Direktor (zumeist ein wenig im Hintergrund) dafür, dass das Werkl läuft. Nicht nur in Insiderkreisen gilt der seit April 2017 dem dreiköpfigen Festspiel-Direktorium angehörende Finanzchef als Glücksgriff. Entsprechend unaufgeregt kommentiert er die aktuelle Ausschreibung seines Postens: „Das ist ein ganz normales Prozedere. Die Stelle muss turnusmäßig ausgeschrieben werden und ich werde mich um eine zweite Amtszeit bewerben.“
Der frühe Zeitpunkt dieses Routinevorgangs überrascht bei genauerem Hinsehen nicht. Mit der Sanierung und Erweiterung der Salzburger Festspielhäuser steht ein mit 262 Millionen Euro veranschlagtes Mammutprojekt an. „Da muss es einen entsprechenden Vorlauf geben“, setzt Lukas Crepaz auf Planungssicherheit für eine (mögliche) zweite Amtsperiode.
Konkurrenten haben bis 20. März Zeit, sich als „Mitglied des Direktoriums zuständig für die kaufmännischen Agenden“ zu bewerben. Neben dem Handling der millionenschweren Sanierung muss sich ein zukünftiger (oder weiter amtierender) Finanzchef auch den mittel- und langfristigen Folgen der coronabedingten Einnahmen-Ausfälle stellen.
Da der Kartenverkauf bei den Salzburger Festspielen zirka 45 Prozent des Budgets ausmacht, hängt die wirtschaftliche Gesundheit des Festivals stark von weiteren Corona-Öffnungsschritten ab. „Wir hoffen, dass die Festspiele 2021 mit einem Mix aus Impfungen, Tests und unserem rigiden Präventionskonzept bei relativ normalen Bedingungen stattfinden können“, weiß Lukas Crepaz um den schmalen Grat, auf dem ein Kulturereignis dieser Größenordnung finanziell wandelt.
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