Eine Plauderei mit Urlaubern aus Holland ist schuld daran, dass Gernot Piber Ungewöhnliches wagte. Der Pölstaler machte aus seinem Traditions-Kaufhaus eine riesige Stromquelle. Der Obersteirer verblüffte nicht nur Familie und Freunde, sondern wurde als Öko-Pionier auch mit dem „El-Motion-Award“ ausgezeichnet.
Erneuerbare Energie aus Sonnenstrom, Elektromobilität, Batteriespeicher - der 49-jährige Kaufmann Gernot Piber hat sich bei seinem Supermarkt für einen nachhaltigen Weg entschieden. Seit 71 Jahren gibt es Adeg Piber in Möderbrugg (Gemeinde Pölstal). „Meine Eltern haben 1976 als erstes Geschäft in der Obersteiermark Einkaufswägen eingeführt“, erzählt der Betriebswirt. Pionierarbeit liegt der Familie also im Blut.
Fotovoltaik am Dach
18 Monate hat er geplant, zehn Monate wurde umgebaut. Die Dächer des Marktes und die extra gebauten Carports zieren jetzt Fotovoltaikanlagen auf einer Gesamtfläche von 600 Quadratmetern. Pro Jahr können etwa 100.000 Kilowattstunden Öko-Strom erzeugt werden. Das entspricht rund 20 Haushalten mit vier Personen samt Warmwasser und Heizung.
Piber betreibt damit seine Kühlgeräte - auch in der Nacht. Dafür sorgt ein Kilowatt-Speicher, der den selbsterzeugten Strom quasi zwischenlagert. Die Abwärme der Kühlung wird wiederum für die Beheizung des Kaufhauses genutzt - natürlich mit einem nachhaltigen Kältemittel.
„Bin kein Öko-Guru“
„Ich bin aber kein Öko-Guru“, betont der Preisträger. „Ich finde nur, dass der Kreislauf Sinn macht.“ Investiert hat er mit Förderungen mehr als eineinhalb Millionen Euro.
In den beiden neuen Carports wurden acht E-Ladestationen für Kunden und Mitarbeiter eingebaut, denn alle Firmenwagen wurden auf Elektromodelle umgestellt. Und weil „E-Mobilität die Zukunft ist“ und er mit seinem Gesamtkonzept auch Geld verdienen möchte, will der Pölstaler den „noch kleinen Ladepark“ ausbauen. Und auch weitere Solarflächen sollen noch dazukommen.
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