Beide Teams hatten auf ihre erwarteten Formationen gesetzt, für die Tore sorgten vor der Pause die Goalgetter. Kienast brachte die Steirer in der 25. Minute nach einem schönen Doppelpass mit Sturmpartner Imre Szabics in Führung. Der 26-Jährige baute mit seinem 13. Saisontreffer auch die Führung in der Schützenliste aus. Szabics war zuvor allerdings bei einem Abschlag im Abseits gestanden und hatte durch ein versuchtes Kopfballduell ins Spiel eingegriffen.
Ausgleich durch Roman Wallner
Nicht unumstritten war auch der Ausgleich durch Wallner. Der ÖFB-Teamstürmer, der in den vergangenen sechs Partien gegen seinen Ex-Klub Sturm ebenso viele Tore erzielt hat, setzte sich aus abseitsverdächtiger Position körperbetont gegen den indisponierten Gordon Schildenfeld durch, ehe er ins linke Eck einrollte. Zum Matchwinner avancierte der eingewechselte Brasilianer Alan, der einen von Sturm-Keeper Christian Gratzei nur kurz und unglücklich zur Mitte abgewehrten Schiemer-Querpass verwertete. Es war der erste Treffer des 3,5-Millionen-Mannes im elften Ligaspiel.
Dabei hatten die mehr als 1.000 mitgereisten Sturm-Fans unter den lediglich 5.300 Zuschauern, die neuerlichen Minusrekord in der Red-Bull-Ära (seit 2005) markierten, einen furiosen Start ihrer Mannschaft gesehen. Schildenfeld hatte nach Hölzl-Flanke an die Oberkante der Latte geköpfelt (7.), Hölzl selbst schoss völlig frei stehend zentral aufs Tor, ermöglichte Salzburg-Keeper Gerhard Tremmel eine Fußabwehr (29.). Auch Szabics vergab zwei größere Einschussgelegenheiten (38., 40.).
Auf der Gegenseite hatte vorerst nur Wallner durch einen Schuss Gefahr ausgestrahlt (8.), erst gegen Ende der ersten Hälfte erhöhten die Salzburger ihre Bemühungen. Leitgeb (41.) und Jantscher (42.) scheiterten, ehe Wallner und Alan die Partie drehten. Die Salzburger agierten nach Seitenwechsel wie ausgewechselt, nach einem Alan-Alleingang war Gratzei in seinem 150. Bundesliga-Spiel aber noch auf dem Posten gewesen (47.).
Glück hatten die Salzburger, als die Pfeife von Referee Grobelnik bei einer Attacke von Ibrahim Sekagya an Kienast im Strafraum stumm blieb (65.). Die größte Ausgleichschance setzte Hölzl über das Tor (79.). Salzburg hat damit von den vergangenen 17 Heimspielen gegen Sturm 16 gewonnen, nur eines endete remis. Sturm dagegen kam in bisher sieben Saisonduellen mit den Topklubs Salzburg, Rapid, Austria nicht über vier Punkte hinaus.
Huub Stevens (Salzburg-Trainer): "Wir haben in der zweiten Hälfte das getan, was wir können. Da hat man das richtige Red Bull Salzburg gesehen. Mit der ersten Hälfte war ich nicht so zufrieden. Beim Gegentor haben wir amateurhaft verteidigt. In der Pause haben wir gewisse Sachen angesprochen, da ist es natürlich ein wenig laut geworden. Ich bin auch froh, dass Alan das Tor gemacht hat, er hat sich damit für die Arbeit, die er in dieser Saison gemacht hat, belohnt. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir den Kader verjüngt haben, und junge Spieler machen Fehler. Wir müssen ihnen die Zeit geben. Wir sehen, dass sie sich entwickeln."
Roman Wallner (Salzburg-Torschütze): "Der Sieg war irrsinnig wichtig. Ich habe nie Angst gehabt, dass wir verlieren. Auch nicht, als wir 0:1 hinten waren. Die Saison war oft ein Auf und Ab, aber im Großen und Ganzen können wir zufrieden sein. Wir müssen uns im Frühjahr aber schon um einiges steigern. Wir werden im Winter viel trainieren, damit wir dann gut aus den Startlöchern kommen."
Franco Foda (Sturm-Trainer): "Ich bin verärgert, weil wir uns selbst besiegt haben. Weil wir in der ersten Hälfte verdient in Führung gegangen sind, einige Riesenmöglichkeiten zum 2:0 hatten und dann zu einem ungünstigen Zeitpunkt den Ausgleich bekommen haben. Nach einem Fehler, der auf diesem Niveau nicht passieren darf. Ich musste Szabics zur Halbzeit leicht angeschlagen auswechseln, das hat man in der zweiten Hälfte gemerkt. Unser Ziel ist es weiterhin, unter die Top Drei zu kommen."
Roman Kienast (Sturm-Torschütze): "Meiner Meinung nach war es ein Elfer. Ich habe mir den Ball mitgenommen und eine auf die Füße bekommen, aber vielleicht war es für den Schiri schwer, dass er das erkennt, aber wie gesagt, so ist Fußball. Wenn man vor der Halbzeit so ein dummes Tor bekommt, ist das nicht vorteilhaft für uns. Und dann kriegst du nach der Halbzeit gleich wieder so ein schlimmes Tor, was nicht passieren darf, dann kannst du in Salzburg nichts holen."
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