Der Regionalzug sei wegen eines technischen Gebrechens entgleist, haben die ÖBB in der Nacht auf Samstag mitgeteilt. Große Temperaturunterschiede und Materialschwäche hätten eine Spurerweiterung des Gleises um sieben Zentimeter bewirkt, was zur Entgleisung des Zuges geführt habe. Damit waren die Schienen breiter als die Achsen des Zuges (143,5 Zentimeter). Die Reparaturarbeiten an der Bahnstrecke waren problematisch, da eine Straßenzufahrt zu den Gleisen fehlte.
Zugunglück mit glimpflichem Ausgang
Bei dem Unglück wurde niemand verletzt, doch mussten die etwa 100 Passagiere, darunter viele Schüler mit Gepäck, rund zwei Stunden auf einen Ersatzzug warten. Laut ÖBB, die sich bei den Passagieren für die Unannehmlichkeiten entschuldigten, hätte das Unglück "auch anders ausgehen können". Der Zug war nämlich wegen Bauarbeiten auf dem Streckenabschnitt nur mit 30 Stundenkilometern unterwegs - die reguläre Streckengeschwindigkeit liegt bei 70 Stundenkilometern.
Wie die ÖBB berichteten, wurden im Rahmen der Bauarbeiten an einer behelfsmäßigen Brücke Schraubverbindungen angebracht - bei einer Temperatur von minus zwölf Grad. Durch die anschließende teilweise starke Erwärmung sei das Material einer starken Belastung ausgesetzt worden, was zur Spurerweiterung führte. Um ähnliche Vorfälle ausschließen zu können, würden nun alle vergleichbaren Elemente in Österreich untersucht - bisher ohne negatives Ergebnis. Der Sachschaden belaufe sich auf 40.000 Euro.
"Es hat gerumpelt"
"Wir hängen über dem Hallstätter See", schilderte Zuginsasse Klaus Hoffert am Telefon kurz nach der Entgleisung. Die Bahntrasse verläuft im Unglücksbereich direkt neben dem See am Berg. Der Zug sei aufgrund einer Baustelle ganz langsam gefahren "dann hat es gerumpelt und wir sind gestanden", so Hoffert.
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