Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) ist wegen der weiterhin leicht steigenden Corona-Infektionszahlen besorgt. So wisse man derzeit nicht, ob diese wegen der Zunahme an Testungen oder wegen der Mutationen steigen. Am Montag will die Regierung jedenfalls über weitere Maßnahmen oder Lockerungen entscheiden. Dass man nach Ende der Fastenzeit sein Bier in einem Gastgarten genießen werde, hält Anschober jedenfalls für einen „Wunschtraum“.
„Es ist nicht schwarz oder weiß am Montag, es geht um das gesundheitlich Notwendige“, so Anschober im Interview mit der APA. Und so hält es der Gesundheitsminister für möglich, dass es „in ein paar Bereichen mittelfristig leichte Lockerungen“ und gleichzeitig „verschärfte Maßnahmen in bestimmten Schutzbereichen“ geben wird. Außerdem kann sich Anschober unterschiedliche Regelungen je nach der virologischen Situation in bestimmten Regionen vorstellen.
Im Dezember haben wir von Massentestungen gesprochen, jetzt haben wir sie.
Anschober über die deutliche Zunahme an Corona-Tests in Österreich
Tests nur bedingt verantwortlich für Anstieg der Infektionszahlen
Über die Steigerung der Infektionszahlen sei er jedenfalls besorgt. Dass die Zunahme an neuen Corona-Fällen nur auf die gesteigerte Testfrequenz zurückzuführen sei, dürfte eher unwahrscheinlich sein. So gehe man nach ersten Schätzungen davon aus, dass die Tests für rund 20 Prozent der Steigerungen verantwortlich sind. Dies solle aber noch bis Montag genauer geklärt werden, denn: Wenn die Mutationen für den Anstieg verantwortlich sind, habe man „mittelfristig durchaus eine besorgniserregende Situation“, so Anschober in dem Gespräch.
Wochen bis Ostern sind „absolute Risikophase“
Die kommenden Wochen bis Ostern sieht der Minister jedenfalls wegen der Mutationen als „absolute Risikophase“. In bestimmten Regionen in Österreich sind Mutationen bereits die dominante Variante. So sind in Wien rund 50 Prozent der Neuinfektionen auf die britische Mutation B.1.1.7. zurückzuführen, im Burgenland sogar 70 Prozent und in Vorarlberg 16 Prozent. Die Corona-Pandemie überrasche „immer wieder mit einer hohen Dynamik“.
Vorsichtig, sorgsam und verantwortungsvoll handeln ist das Gebot der Stunde.
Rudolf Anschober über die nächsten Wochen
Das weitere Vorgehen müsse jedenfalls von „Fall zu Fall bewertet werden“ und könne nicht nur an der Sieben-Tage-Inzidenz, die derzeit in Österreich bei mehr als 130 liegt, festgemacht werden. Dass die Gastwirte bis Ostern aufsperren und damit ein Bier nach der Fastenzeit im Schanigarten möglich wird, hält Anschober jedenfalls für einen „Wunschtraum“: „Die Frage ist, ob es verantwortbar ist. Das werden die Analysen der nächsten Tage zeigen.“
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