Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben - wenn plötzlich ein Bauträger daherkommt und ein mehrstöckiges Wohnhaus mitten in einer Gartensiedlung bauen will. Im 22. Wiener Gemeindebezirk kämpfen Anrainer derzeit gegen ein solches Projekt und hoffen auf die Einsicht der Behörde …
Auf einem Grundstück, auf dem derzeit zwei Einfamilienhäuser mit viel Grün drumherum stehen, soll ein Wohnhaus mit 20 Wohneinheiten entstehen. So will es der Projektträger. Die Anrainer sind entsetzt, empört und wütend über den „Monsterbau“, den man ihnen vor die Nase setzen will. Sie fürchten den Verlust ihrer Wohnqualität und eine Wertminderung ihrer Grundstücke. „Das geplante Wohnhaus grenzt direkt an meinen Grund. Die Gebäudehöhe wäre doppelt so hoch wie derzeit hier üblich“, so eine Anrainerin. Das Projekt soll außerdem Überhänge haben. Was dieses wuchtiger macht. Und die Baufläche maximiert.
„In ganz Wien erzielen Bauträger auf Kosten der Bewohner von Einfamilienhausgebieten wie dem unseren riesige Profite. Sie werben mit dem Wohnen im Grünen und zerstören die Gegend dann mit ihren Bauten. Offensichtlich hat auch die derzeitige Stadtregierung erkannt, dass dem Einhalt geboten werden muss, und das eigentlich in ihrem Regierungsprogramm festgehalten“, erklärt ein anderer Anrainer. Hier im Gebiet rund um die Düsseldorferstraße hofft man deshalb auf ein Einsehen der Behörden und darauf, dass das Projekt nicht bewilligt wird.
Anrainer nutzten Einspruchsmöglichkeit
Derzeit läuft noch die Einspruchsfrist, von der die Anrainer Gebrauch gemacht haben. „Durch den mit allen Mitteln betriebenen Erwerb der Grundstücke durch die Bauträger wird es für Normalbürger unmöglich, Siedlungsgrundstücke zu erwerben und sich den Wunsch nach einem eigenen Haus mit Garten zu erfüllen, wie dies bisher der Fall war. Aber genau das würde die großflächige Versiegelung von Boden verhindern und das übliche Stadtbild erhalten.“
Vernünftige Argumente, die hoffentlich auch in der Bauverhandlung nächste Woche gehört werden!
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