Mordversuch-Anklage

Messerstich-Opfer (19) drohen nun Dauerschäden

Oberösterreich
25.02.2021 07:00

Gut Ding braucht offenbar Weile. Nach mehr als sechs Monaten ist nun die Anklage gegen jenen 21-jährigen Welser fertig, der am 10. August 2020 seiner Ex-Freundin - rasend vor Eifersucht - in den Hals gestochen haben soll. Laut Staatsanwaltschaft ein versuchter Mord. Der 19-Jährigen drohen Langzeitschäden.

Seine fortwährenden Eifersuchtsanfälle waren offenbar der Grund, warum im Sommer 2020 die Liebesbeziehung von Alois M. (21) und Chiara H. (19) in die Brüche gegangen ist. Bei einem besonders heftigen Streit hatte auch die Polizei einschreiten müssen und gegen den jungen Mann eine Wegweisung ausgesprochen.

Opfer abgepasst
Für den besitzergreifenden 21-Jährigen dürfte die Trennung aber nur schwer zu akzeptieren gewesen sein. Am 17. August soll er gegen 3 Uhr früh die 19-Jährige im Stiegenhaus ihres Mehrparteienhauses im Welser Stadtteil Vogelweide abgepasst und zur Aussprache gedrängt haben. Angeblich forderte er die 19-Jährige höchst nachdrücklich dazu auf, mit ihm in den Keller zu gehen, wo er ihr mit seinem Klappmesser einen kraftvollen Stich in den Hals versetzt haben soll.

Spurensicherer fanden das Messer nicht am Tatort. Es war in die Traun geworfen worden. (Bild: laumat.at/Matthias Lauber)
Spurensicherer fanden das Messer nicht am Tatort. Es war in die Traun geworfen worden.

Neben Halsschlagader
„Das Messer hat die Halsschlagader nur knapp verfehlt“, betont Barbara Rumplmayr von der Staatsanwaltschaft Wels. Alois M. ergriff dann die Flucht. Die schwer verletzte Ex-Freundin konnte sich glücklicherweise mit letzter Kraft ins Erdgeschoß schleppen und um Hilfe schreien. Andere Mieter alarmierten die Polizei. Chiara H. wurde operiert, Alois M.später von der Cobra festgenommen.

Motorische Einschränkungen
Die Staatsanwaltschaft Wels hat den in U-Haft sitzenden 21-Jährigen nun wegen versuchten Mordes (noch nicht rechtskräftig) angeklagt. „Laut einem medizinischen Gutachten leidet das Opfer an deutlichen Einschränkungen der motorischen Fähigkeiten des linken Arms“, sagt Behördensprecherin Rumplmayr. Auch Folgeschäden seien nicht auszuschließen.

Rechtsanwalt Michael Lanzinger (Bild: Markus Wenzel)
Rechtsanwalt Michael Lanzinger
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Bei auf den ersten Blick so eindeutig erscheinenden Geschehnissen wird es vor allem darauf ankommen, jegliche Art der Vorverurteilung zu vermeiden und den gesamten Vorgang und die Hintergründe genau auszuleuchten.

Michael Lanzinger, Welser Strafverteidiger des Verdächtigen

„Keine Absicht“
Laut Strafverteidiger Michael Lanzinger (37) habe sein Mandant Alois M. niemals die Absicht gehabt, die Ex-Freundin durch einen Messerangriff zu töten.

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