„Risiken zu groß“

Myanmar: Facebook sperrt alle Konten des Militärs

Digital
25.02.2021 09:35

Facebook hat sämtliche Konten des Militärs in Myanmar gesperrt. Wegen des Einsatzes massiver Gewalt gegen friedliche Demonstranten seien alle Konten mit Verbindung zur Armee gesperrt worden, teilte das US-Unternehmen mit. Die Sperre gelte für das Militär und von den Streitkräften kontrollierte Organisationen auf Facebook und Instagram.

„Wir glauben, dass die Risiken, die Tatmadaw auf Facebook und Instagram zuzulassen, zu groß sind“, erklärte Facebook weiter. Tatmadaw ist die Bezeichnung für die myanmarischen Streitkräfte.

Zuletzt hatte die Armee versucht, den seit mehr als zwei Wochen andauernden Protest in dem südostasiatischen Land gewaltsam niederzuschlagen. Drei Demonstranten starben nach dem Einsatz von scharfer Munition bei den Massenkundgebungen. In den vergangenen Jahren hatte Facebook bereits hunderte Seiten verboten, die mit der Armee in Verbindung stehen.

140 NGOs fordern Waffenembargo
Am Mittwoch riefen fast 140 Nichtregierungsorganisationen aus 31 Ländern den UN-Sicherheitsrat auf, ein Waffenembargo gegen Myanmar zu verhängen. „Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen sollte dringend ein weltweites Waffenembargo gegen Myanmar verhängen, um die Junta von weiteren Übergriffen abzuhalten“, hieß es in einem offenen Brief der Organisationen. „Regierungen, die Waffentransfers nach Myanmar erlauben - einschließlich China, Indien, Israel, Nordkorea, die Philippinen, Russland und die Ukraine - sollten sofort die Lieferung von Waffen, Munition und dazugehöriger Ausrüstung einstellen.“

Kurz vor der nächsten Amtszeit wurde Myanmars Regierungschefin Aung San Suu Kyi vom Militär festgesetzt. (Bild: AFP/Sai Aung Main)
Kurz vor der nächsten Amtszeit wurde Myanmars Regierungschefin Aung San Suu Kyi vom Militär festgesetzt.

Der Militärputsch am 1. Februar beendete eine zehnjährige Phase des demokratischen Wandels in Myanmar. Die Armee entmachtete die De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi und nahm sie sowie fast 700 weitere Menschen fest.

Quelle: APA/AFP

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