Es mutet wie ein Wunder an, ist aber wahr: Vor knapp drei Monaten, im vergangenen November, hat sich die schweizerische Leichtathletik-Hoffnung Finley Gaio bei einem Horror-Unfall im Stabhochsprung-Training das Gesicht zertrümmert - und nun ist der junge Mann für die im März im polnischen Torun stattfindende EM qualifiziert! Und das obwohl er mit gebrochenen Kiefern wochenlang nur Suppe zu sich nehmen konnte …
Dass Stabhochsprung gefährliche, schicksalshafte Wendungen nehmen kann, weiß man gerade in Österreich durch die ehemalige Spitzensportlerin Kira Grünberg, die sich 2015 - ebenfalls bei einem Trainingsunfall - eine Querschnittslähmung zugezogen hatte. Insofern hatte der 21-jährige Gaio noch ein Riesenglück, dass nicht mehr als „nur“ Brüche des Oberkiefers, des Unterkiefers, eingedrückte und ausgeschlagene Zähne sowie andere „Kleinigkeiten“ bei dem Unfall herausschauten.
Was passiert war, ist dabei schnell erklärt: Mitten im Anlauf muss der US-Italo-Schweizer seinen Versuch abbrechen, und dafür wirft er den gerade noch erhobenen Stab wie vorgesehen nach vorne weg. Doch unglücklicherweise bleibt er mit dem vorderen Ende erst recht im Einstich-Kasten stecken und schräg stehen - wodurch Gaio mit dem Gesicht voraus exakt ins andere Ende rennt. Zumindest, ohne ein Auge oder den Hals zu erwischen - was schlimme Folgen gehabt hätte …
Nach Operationen, Reha und Wochen ohne feste Nahrung ging es dann aber wieder bergauf - mit dem vorläufigen Höhepunkt der Qualifikation für die Leichtathletik-EM - als Hürdensprinter, der Stabhochsprung muss sich erst einmal „hinten anstellen“ ...
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